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Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

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Einleitung 9<br />

Stoffwechselstörungen eine Rolle. Da nicht alle Patienten in gleicher Weise von<br />

einer Harnableitung profitieren, ist es wichtig für die Patienten die individuell<br />

bestmögliche Harnableitung zu finden.<br />

Wie die Zystektomie zeigt auch die Harnableitung in ihren unterschiedlichen<br />

Formen eine lange Entwicklungsgeschichte, die bis ins 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

zurückgeht. Simon war 1892 <strong>der</strong> Erste, <strong>der</strong> bei einem Patienten mit<br />

Blasenekstrophie eine Ureter-Rektum-Fistel anlegte (Simon 1852). Dies gelang<br />

unter Inkaufnahme beträchtlicher Komplikationen wie Peritonitiden,<br />

Anastomosenstenosen, Pyelonephritiden und metabolischen Azidosen, so dass<br />

viele Verbesserungen notwendig waren. Coffey revolutionierte das Verfahren<br />

<strong>der</strong> Harnleiter-Darm-Implantation 1911 mit einer neuen Methode zur<br />

Harnleiterimplantation, indem er den Ureter in einen submukösen Tunnel<br />

implantierte und damit wohl den ersten Antirefluxmechanismus erfand (Coffey<br />

1911). Trotz dieser Än<strong>der</strong>ungen blieb die perioperative Mortalität wegen hohen<br />

Stenoseraten mit anschließenden Pyelonephritiden, Urämie und Urosepsis mit<br />

39% unverän<strong>der</strong>t hoch (Pannek und Senge 1998; Prescott und White 1996).<br />

Dieses Verfahren wurde aber dennoch lange Zeit als Standardverfahren <strong>der</strong><br />

supravesikalen Harnableitung durchgeführt (Pannek und Senge 1998).<br />

Zum Umdenken führte das häufige Auftreten hyperchlorämischer metabolischer<br />

Azidosen, so dass sich ab 1950 das Ileum-Conduit als Standard-Harnableitung<br />

durchsetzte. Erstmals beschrieben 1911 durch Zaayer (Zaayer 1911) wurde<br />

das Ileum-Conduit von Bricker etabliert (Bricker Blase) (Pannek und Senge<br />

1998; Bricker 1950). Bis heute werden vor allem Ileum-Segmente verwendet,<br />

weil sie leicht zu handhaben sind und nur geringe intraluminale Druckspitzen<br />

haben. Es folgten Kolon-, Sigma- und selten Transversum-Conduits, die sich<br />

jedoch alle nicht gegen das Ileum-Conduit durchsetzen konnten. Der größte<br />

Nachteil all dieser Conduits ist die fehlende Kontinenz und die Notwendigkeit<br />

eines Stomabeutels (Pannek und Senge 1998).

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