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Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

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Einleitung 10<br />

Deshalb versuchte man schon seit Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts kontinente<br />

Systeme zu entwickeln. Nach <strong>der</strong> Rektumblase von Gersuny (Gersuny 1898)<br />

und <strong>der</strong> Siphonblase von Seiffert (Seiffert 1935), die beide keine befriedigenden<br />

Ergebnisse lieferten, nutzte Couvelaire als erster am Menschen ein<br />

Ileumsegment als orthotopen Blasenersatz (Couvelaire 1951). Camey<br />

versuchte daraufhin Ende <strong>der</strong> 50er Jahre eine kontinente Ersatzblase aus<br />

einem 40 cm langen Ileum-Segment zu konstruieren, worüber er aber erst 1967<br />

publizierte (Camey 1967). Er war hiermit einer <strong>der</strong> ersten, <strong>der</strong> diesen<br />

orthotopen Blasenersatz in Form eines Hochdruckreservoirs einsetzte. Ein<br />

Nachteil war das Auftreten von nächtlicher Inkontinenz, da es aufgrund <strong>der</strong><br />

Konstruktion <strong>der</strong> Ersatzblase bei Volumenbelastung zu Druckspitzen von bis zu<br />

100 cm H2O kam (Camey und Le Duc 1979). Angesichts <strong>der</strong> bestehenden<br />

Druckschwankungen mit entsprechenden Folgen <strong>sowie</strong> <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong><br />

Kontinenzsituation <strong>der</strong> Patienten und zum Schutz des oberen Harntrakts war<br />

die Entwicklung eines Nie<strong>der</strong>druckreservoirs unumgänglich.<br />

Wesentlicher Grund für die Entwicklung mo<strong>der</strong>ner Ersatzblasen mit guten<br />

nächtlichen Kontinenzraten war die Detubularisierung <strong>der</strong> verwendeten<br />

Darmsegmente, die 1964 von Ekman und Kock beschrieben wurde (Ekman et<br />

al. 1964). Durch die hierbei durchgeführte antimesenteriale Schlitzung des<br />

Darms und das anschließende gegenläufige Vernähen konnte <strong>der</strong> intraluminale<br />

Druck <strong>der</strong> verwendeten Darmanteile deutlich gesenkt werden.<br />

Neben <strong>der</strong> Einführung kontinenter Urinreservoire im Jahr 1972 durch Lapides<br />

(Lapides et al. 1972), die durch Selbstkatheterismus von den Patienten entleert<br />

werden konnten, wurden verschiedene Typen orthotoper Ersatzblasen<br />

beschrieben, die an die Harnröhre anastomosiert wurden. Diese orthotopen<br />

Ersatzblasen werden im Folgenden als „Neoblasen“ bezeichnet. Zu ihnen<br />

zählen unter an<strong>der</strong>em die Hautmann-, Stu<strong>der</strong>- und die Tübinger Ileum-<br />

Neoblase, aber auch Ileum-Kolon-Neoblasen <strong>sowie</strong> <strong>der</strong> modifizierte Kock- und<br />

MAINZ-Pouch (Hautmann 1988; Stu<strong>der</strong> 1991).

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