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Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

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Diskussion 107<br />

4.3.2 Ergebnisse des modifizierten EORTC PR-25<br />

Fassbare Kriterien für die <strong>Lebensqualität</strong> sind mess- o<strong>der</strong> zumindest<br />

beobachtbare <strong>Parameter</strong> <strong>der</strong> Funktionalität. Im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Harnableitung ist dabei im Speziellen die Kontinenz zu betrachten. Allerdings<br />

gilt auch hierbei wie<strong>der</strong>, dass die subjektiv empfundene Kontinenzsituation<br />

wie<strong>der</strong>um von <strong>der</strong> individuellen, subjektiven Definition von „Kontinenz“ abhängig<br />

ist. So gestaltet sich die Bewertung <strong>der</strong> Ergebnisse zur Kontinenzsituation<br />

durch die Einteilung <strong>der</strong> Antworten in 4 Kategorien von „überhaupt nicht“,<br />

„wenig“, „mäßig“ und „sehr“ schwierig. Einerseits ist keine genaue Definition <strong>der</strong><br />

einzelnen Antwortmöglichkeiten gegeben und je<strong>der</strong> Patient interpretiert „wenig“<br />

bzw. „sehr“ individuell, an<strong>der</strong>erseits ist es schwierig die Kontinenz in<br />

unterschiedliche Grade einzuteilen, da ein Patient, auch wenn er nur wenig<br />

Harn verliert, streng genommen nicht kontinent ist. Zusätzlich überlagern die<br />

unterschiedlichen Definitionen von „Kontinenz“ die Ergebnisse verschiedener<br />

Autoren und machen sie dadurch schlecht vergleichbar. In <strong>der</strong> Literatur werden<br />

Kontinenzraten von 88-95% <strong>nach</strong> Zystektomie und anschließen<strong>der</strong> Konstruktion<br />

einer orthotopen Harnableitung angegeben (Gburek et al. 1998; Stenzl et al.<br />

2001c; Steven und Poulsen 2000). Diese unterschiedlichen Ergebnisse können<br />

zum einen in <strong>der</strong> Konstruktion von Neoblasen <strong>nach</strong> verschiedenen Techniken<br />

begründet sein, zum an<strong>der</strong>en scheint laut Kessler et al. auch das individuelle<br />

Alter ein Einflussfaktor auf die Kontinenz zu sein (Kessler et al. 2000).<br />

Insgesamt konnte zwischen den einzelnen Harnableitungen kein signifikanter<br />

Unterschied festgestellt werden. Interessant war, dass auch Patienten mit einer<br />

inkontinenten Harnableitung diese Frage beantworteten und hier einen geringen<br />

bis keinen Harnverlust angaben. Falls <strong>der</strong> unwillkürliche Harnverlust von<br />

einigen Patienten auch auf den Stomabeutel bezogen wurde, zeigt sich hiermit,<br />

dass auch Patienten mit inkontinenter Harnableitung sich im Bezug auf<br />

Harnverlust ebenso sicher fühlen können wie Patienten mit einer Neoblase. Im<br />

Gegensatz zu den vorliegenden Ergebnissen fühlten sich die Patienten mit<br />

Ileum-Conduit bei Hobisch et al. im Vergleich zu den Patienten mit einer

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