Evaluation perioperativer Parameter sowie der Lebensqualität nach ...

Diskussion 97
durch den Klinikaufenthalt und die damit verbundenen
Behandlungsnebenwirkungen zunächst häufig reduziert, welche sich erst in der
Rehabilitationsphase wieder verbessert (Jorke 1998).
Während Patienten in Europa 24 bis 28 Tage (Game et al. 2001; Malavaud et
al. 2001; Zebic et al. 2005) in der Klinik bleiben, liegt der Klinikaufenthalt der
Patienten nach Zystektomie in den USA und im asiatischen Raum zwischen 7
und 13 Tagen (Lance et al. 2001; Chang et al. 2001; Parekh et al. 2000; Parekh
et al. 2002; Lee et al. 2003; Gburek et al. 1998).
Verglichen mit Studien aus Frankreich oder Deutschland (Game et al. 2001;
Malavaud et al. 2001; Zebic et al. 2005) stimmen die Zahlen mit den
vorliegenden überein. Es fiel auf, dass Patienten mit einer Tübinger Neoblase
am kürzesten (durchschnittlich 24,3 Tage), Patienten mit einer anderen
Neoblase deutlich länger in der Klinik lagen.
Laut Chang et al. korrelierten Alter, Geschlecht, ASA-Klassifikation und die Art
der Harnableitung nicht mit einem verlängerten Klinikaufenthalt (Chang et al.
2002). Es konnte allerdings auch gezeigt werden, dass gerade ältere Menschen
oder Patienten mit einem präoperativen ASA-Score von ≥ 3 zu Komplikationen
neigen und deshalb meist einen längeren Klinikaufenthalt haben (Lim et al.
2006; Malavaud et al. 2001; Zebic et al. 2005).
Die vorliegenden Ergebnisse können diese zuvor zitierten Studien bestätigen.
Auch im untersuchten Kollektiv lagen Patienten, die aufgrund unserer Definition
der Gruppe mit schlechtem Gesundheitsstatus zugeteilt wurden, länger in der
Klinik als die Patienten mit niedrigerem ASA und/oder niedrigerem
Tumorstadium. Hierfür können die verlängerte Rehabilitation von Patienten mit
Komorbidität sowie ein komplizierter perioperativer Verlauf verantwortlich sein.
In beiden Gruppen lagen Patienten mit einer Neoblase nach Hautmann oder
Studer allerdings länger in der Klinik als Patienten mit einer Tübinger Neoblase
oder einem Ileum-Conduit.