ANK_Jugendliche_Schule_Beruf2008.18878.pdf - Die Senatorin für ...
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<strong>Die</strong> Tatsache ist uns schon beinahe zu vertraut, als dass sie uns noch aufrütteln<br />
würde: Viele <strong>Jugendliche</strong> finden nach der <strong>Schule</strong> keinen direkten Weg ins Berufsleben.<br />
Mal gibt es mehr, mal weniger Ausbildungsplätze – je nach konjunktureller<br />
Lage – aber <strong>für</strong> alle reicht es schon lange nicht mehr. Sofern es doch einmal rechnerisch<br />
hinkommt, alle Bremer Schulabsolventen auch mit einem Ausbildungsplatz<br />
zu versorgen, werden in der Regel diejenigen vergessen, die sich ein oder mehrere<br />
Jahre in den sogenannten Übergangssystemen befinden. Von diesen <strong>Jugendliche</strong>n,<br />
die im ersten Anlauf keinen Ausbildungsplatz bekommen haben, handelt der<br />
Schwerpunkt unseres diesjährigen Armutsberichts.<br />
Es gibt eine Fülle von Maßnahmen, die vonseiten des Staates ergriffen werden,<br />
um diese <strong>Jugendliche</strong>n zu fördern und ihnen den Weg ins Arbeitsleben zu bereiten.<br />
Unser Bericht wie auch überregionale Studien zeigen aber, dass es trotz eines<br />
breit angelegten Übergangssystems oft nicht gelingt, die Ausbildungswünsche <strong>für</strong> alle<br />
einzulösen. Selbst eine erfolgreiche Teilnahme an den Maßnahmen ist längst keine<br />
Garantie <strong>für</strong> den Beginn einer qualifizierenden Berufsausbildung.<br />
Eine ›Zwischenstation‹ wie das Übergangssystem kann nur erfolgreich sein, wenn<br />
die <strong>Jugendliche</strong>n am Ende <strong>für</strong> ihr Warten und ihre Bildungsanstrengungen auch<br />
belohnt werden: Da<strong>für</strong> braucht es mehr Ausbildungsplätze, insbesondere auch <strong>für</strong><br />
diejenigen mit Hauptschulabschluss beziehungsweise leistungsschwächere<br />
Absolventen, die heute allzu oft leer ausgehen.<br />
Was das Übergangssystem auf keinen Fall sein darf (<strong>für</strong> einen Teil der dort Betreuten<br />
aber faktisch schon ist!): ein Wartesaal der Armut. Schon jetzt beziehen 18 Prozent<br />
der 15- bis 25-Jährigen in Bremen Arbeitslosengeld II. Mit dieser Zahl zeigt sich<br />
deutlich, dass unter den Jüngeren massive Probleme bestehen, die Schwelle zur<br />
Arbeitswelt und in einen existenzsichernden Beruf zu nehmen.<br />
Aus Sicht der Arbeitnehmerkammer muss das gesellschaftliche Versprechen, dass<br />
jede/r <strong>Jugendliche</strong> einen Ausbildungsplatz bekommt, dringend erneuert werden. <strong>Die</strong><br />
Bremer Vereinbarung ist dabei ein Schritt in die richtige Richtung. Verantwortlich sind<br />
hier alle: Wirtschaft und Staat. Keine Finanzkrise, keine Rezession darf dazu führen,<br />
dass sich die beteiligten Akteure aus dieser Verantwortung wieder herausstehlen.<br />
Arbeitnehmerkammer<br />
Bremen<br />
›<strong>Jugendliche</strong> zwischen<br />
<strong>Schule</strong> und Beruf‹<br />
Armut in Bremen Bericht 2008 > Schwerpunkt: ›<strong>Jugendliche</strong> zwischen <strong>Schule</strong> und Beruf‹