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ANK_Jugendliche_Schule_Beruf2008.18878.pdf - Die Senatorin für ...

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Da<strong>für</strong> können verschiedene Gründe mitverantwortlich<br />

sein. So verfügen <strong>Jugendliche</strong> mit<br />

Migrationshintergrund häufiger über lediglich<br />

einen Hauptschulabschluss, ihre Noten sind im<br />

Schnitt etwas schlechter und informelle<br />

Zugänge (Netzwerke) zu möglichen Ausbildungsplätzen<br />

nicht so stark ausgeprägt. Als<br />

alleinige Begründungen reichen diese Faktoren<br />

allerdings nicht aus. 59 So ist bei gleichem<br />

Leistungsniveau von <strong>Jugendliche</strong>n mit und<br />

ohne Migrationshintergrund die Chance auf<br />

eine betriebliche Ausbildung von <strong>Jugendliche</strong>n<br />

ohne Migrationshintergrund deutlich höher und<br />

kann unter bestimmten Bedingungen doppelt<br />

so groß sein. 60 Daraus lässt sich kein anderer<br />

Schluss ziehen, als dass ein Migrationshintergrund<br />

<strong>für</strong> sich genommen bei der Suche nach<br />

einer betrieblichen Ausbildung bereits ein<br />

Nachteil ist und ethnische Diskriminierungen<br />

vorliegen. 61<br />

<strong>Die</strong>se Diskriminierungstendenzen setzen sich<br />

offenbar auch an der zweiten Schwelle, dem<br />

Übergang in Arbeit nach Ausbildung, fort.<br />

Zwar zeigen sich <strong>für</strong> Absolventen und Absolventinnen<br />

betrieblicher Ausbildung beim Übergang<br />

in Erwerbstätigkeit kaum noch Unterschiede<br />

zwischen Deutschen und Ausländern<br />

und Ausländerinnen. 62 Bezieht man aber die<br />

Absolventen und Absolventinnen von schulischen<br />

Ausbildungsgängen ein und schaut nach<br />

der langfristigen Positionierung im Erwerbssystem,<br />

verdüstern sich die Aussichten zumindest<br />

<strong>für</strong> bestimmte Gruppen von <strong>Jugendliche</strong>n<br />

nichtdeutscher Herkunft. 63 Zwar bleibt festzuhalten,<br />

dass ein Ausbildungsabschluss die<br />

Chancen auf qualifizierte Beschäftigung <strong>für</strong><br />

<strong>Jugendliche</strong> mit Migrationshintergrund erhöht,<br />

vor Benachteiligung schützt er aber nicht in<br />

jedem Fall.<br />

59 Vgl. Beicht, Ursula/Friedrich, Michael/Ulrich, Joachim Gerd<br />

(2007): Schulabsolventen auf Lehrstellensuche: Deutlich<br />

längere Dauer bis zum Ausbildungseinstieg, BIBB-Report<br />

2/2007, S. 5.<br />

60 Vgl. Ulrich, Joachim Gerd (2006): a.a.O., S. 31 ff.<br />

61 Vgl. Färber, Christine/Arslan, Nurcan/Köhnen, Manfred/Parlar,<br />

Renée (2008): Migration, Geschlecht und Arbeit, Probleme<br />

und Potenziale von Migrantinnen auf dem Arbeitsmarkt, S. 51.<br />

62 Vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2008):<br />

a.a.O., S. 182.<br />

63 Vgl. Seibert, Holger (2008): Junge Migranten am Arbeitsmarkt:<br />

Bildung und Einbürgerung verbessern die Chancen, IAB-Kurzbericht<br />

17/2008 und Seibert, Holger/Solga, Heike (2005):<br />

Gleiche Chancen dank einer abgeschlossenen Berufsausbildung?<br />

Zum Signalwert von Ausbildungsabschlüssen bei ausländischen<br />

und deutschen jungen Erwachsenen; in: Zeitschrift<br />

<strong>für</strong> Soziologie 5/2005, S. 364–382.<br />

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