ANK_Jugendliche_Schule_Beruf2008.18878.pdf - Die Senatorin für ...

All jene, die sich in Maßnahmen des Übergangssystems
begeben haben oder die
Interimszeit anderweitig verbringen, tauchen
im Folgejahr dann wieder auf, wenn und falls
sie sich wieder als Bewerber/innen melden.
Bildungsforscher/innen und Statistiker/
-innen unterscheiden daher mittlerweile
zwischen ›echten‹, also jenen, die sich schon
einmal zu einem früheren Zeitpunkt auf Ausbildungsplätze
beworben haben 11 , und ›unechten‹
Altbewerbern und Altbewerberinnen 12 ,
das heißt solche, deren Schulabgang schon
ein oder mehr Jahre zurückliegt. Landesspezifische
Daten können allerdings nur der
Ausbildungsmarktstatistik der BA entnommen
werden, weshalb hier mit diesem höheren
Satz an Ausbildungssuchenden argumentiert
werden muss. 13
Abbildung 1: Gemeldete Bewerber/innen
für Berufsausbildungsstellen nach
Schulentlassjahrgängen: Westdeutschland
Berichtszeitraum Oktober 2006 bis September 2007
Schulabgangsjahre 2007 2007
Anzahl in %
im Berichtsjahr
aus früheren Jahren
249.875 43
(Altbewerber/innen)
darunter
306.486 53
aus dem Vorjahr 133.427 23
aus noch früheren Jahren 173.059 30
keine Angabe 26.616 4
Bewerber/innen insgesamt 582.977 100
Quelle: Hammer, Gerlinde/Knuth, Jutta (2008): Zur Situation der
Altbewerber/innen im Land Bremen im Auftrag der Arbeitnehmerkammer
Bremen, S. 6.
Die Zahl der Altbewerber/innen ist zwischen
2006 und 2007 minimal um ein Prozent auf
53 Prozent gestiegen, während im gleichen
Zeitraum die Anzahl der Schulabgänger/innen
um 6 Prozent zurückgegangen ist. Das zeigt
deutlich die seit 2000 feststellbare Stagnation
der Altbewerberzahlen auf hohem Niveau. 14
Der Anteil der Altbewerber/innen an der
Bewerbergesamtzahl für Berufsausbildungsstellen
liegt in Westdeutschland trotz der dort
günstigeren betrieblichen Ausbildungsplatzsituation
um ein Prozent höher als in Ostdeutschland.
In Bremen stellt sich die Lage
noch einmal deutlich ungünstiger dar: Im
Berichtsjahr 2006/2007 betrug der Anteil an
Altbewerberinnen und Altbewerbern an der
Gesamtzahl der gemeldeten Bewerber/innen
im Land Bremen 56 Prozent. Davon sind
23 Prozent Bewerber/innen aus dem Vorjahr,
33 Prozent kommen aus noch früheren
Schulentlassjahrgängen. Im Vergleich zu Westdeutschland
liegt das Bundesland Bremen
damit um 3 Prozent höher. Möglicherweise ist
die Problemlage in den Großstädten besonders
gravierend, zumindest stellt sich die
Lage in Hamburg im Vergleich noch schlechter
dar: Hier errechnet die Statistik sogar einen
Anteil von 64 Prozent Altbewerbern und
Altbewerberinnen.
Abbildung 2: Gemeldete Bewerber/innen
auf Berufsausbildungsstellen nach Schulentlassjahrgängen:
Bundesland Bremen*
Berichtszeitraum Oktober 2006 bis September 2007
Schulabgangsjahre 2007 2007
Anzahl in %
im Berichtsjahr
aus früheren Jahren
2.996 40
(Altbewerber/innen)
darunter
4.188 56
aus dem Vorjahr 1.718 23
aus noch früheren Jahren 2.470 33
keine Angabe 303 4
Bewerber/innen insgesamt 7.487 100
* Die Agentur für Arbeit Bremen umfasst den Agenturbezirk Bremen-Stadt
und Landkreis Osterholz. Die Agentur für Arbeit Bremerhaven umfasst
den Agenturbezirk Bremerhaven-Stadt und den Altkreis Wesermünde.
Quelle: Hammer, Gerlinde/Knuth, Jutta (2008): a.a.O., S. 6.
11 Sie wurden in der BA/BIBB-Bewerberbefragung von 2006
erhoben.
12 Die in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit geführt werden.
13 Das eigentliche Problem der Altbewerber/innen, dass ihre
Bewerbungserfolge geringer sind als die der
Erstbewerber/innen, dürfte auch auf einen Teil derjenigen
zutreffen, die sich aus anderen Gründen später bewerben.
14 Vgl. Bundesministerium für Forschung und Bildung (2008):
Berufsbildungsbericht 2008, Vorversion,
http://www.bmbf.de/pub/bbb_08.pdf
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