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ANK_Jugendliche_Schule_Beruf2008.18878.pdf - Die Senatorin für ...

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56<br />

<strong>Die</strong> Pädagogik der Hartz-Gesetze<br />

Zu 1:<br />

Ausgangspunkt des Hilfeprozesses ist<br />

mithin eine ›Standortbestimmung‹ oder neudeutsch<br />

ein ›profiling‹ des Klienten, eine<br />

Bestandsaufnahme der Stärken, aber auch<br />

der Hürden auf dem Weg in eine Beschäftigung.<br />

›Um Strategien einzusetzen, die im weitesten<br />

Sinne die Veränderung von Dispositionen,<br />

Einstellungen und Verhaltensweisen von<br />

Personen zum Ziel haben, muss zuvor<br />

definiert sein, welche die zu bearbeitenden<br />

Probleme auf der Ebene von Individuen sind.<br />

Daraus leitet sich dann ab, wer, mit welchen<br />

Mitteln, welche Ziele erreichen kann – und<br />

soll.‹ 32 Zu diesem Zweck werden die <strong>Jugendliche</strong>n<br />

auf der Basis von Einschätzungshilfen<br />

und Profilingbögen in vier Dimensionen<br />

analysiert 33 , wobei die Dimensionen<br />

1. Fähigkeiten/Qualifikationen (Frage:<br />

Besteht Handlungsbedarf in Hinblick auf die<br />

Qualifikationen des <strong>Jugendliche</strong>n einschließlich<br />

der Sprachkompetenz Deutsch?<br />

Fehlt die Berufspraxis?) und<br />

2. berufsbezogene Hemmnisse/sozialer<br />

Kontext (Frage: Welche objektiven Hemmnisse<br />

reduzieren die Arbeitsmarktchancen,<br />

zum Beispiel fehlende Mobilität, hohe<br />

Verschuldung?)<br />

der Ebene des Förderns zugeordnet werden,<br />

die Dimensionen<br />

3. Engagement/Motivation/Einstellungen<br />

(Frage: Besteht Handlungsbedarf in Hinblick<br />

auf die Bereitschaft des <strong>Jugendliche</strong>n,<br />

sich aktiv im Integrationsprozess zu<br />

beteiligen?) und<br />

4. spezifische Arbeitsbedingungen (Frage:<br />

Wie ist die Arbeitsmarktsituation im Zielberuf<br />

beziehungsweise in den Zielberufen?)<br />

der Ebene des Forderns.<br />

Ziel der Ermittlung in den vier Dimensionen<br />

ist eine Einteilung der Klienten in Fallgruppen<br />

mit je unterschiedlichem Bedarf an Förderung<br />

und Forderung. Als Fallgruppen werden<br />

unterschieden: 34<br />

Marktkunden ohne Handlungsbedarf mit<br />

hohen Integrationschancen;<br />

Beratungskunden ›aktivieren‹ mit einem<br />

›Problem‹ in den Dimensionen 2, 3 oder 4,<br />

deren Integrationschancen ›durch Perspektiven-/Einstellungsänderung<br />

des <strong>Jugendliche</strong>n<br />

und/oder Abbau von Beschäftigungshürden)<br />

erhöht werden können;<br />

Beratungskunden ›fördern‹ mit einem<br />

›Problem‹ in den Dimensionen 1 oder 2,<br />

deren Integrationschancen durch Qualifizierung<br />

und/oder den Abbau von Beschäftigungshürden<br />

erhöht werden kann und<br />

Betreuungskunden ›mit Handlungsbedarf<br />

in mehreren Dimensionen und geringen<br />

Integrationschancen.<br />

Sinn und Zweck dieses standardisierten Verfahrens<br />

der Eingangsanalyse ist eine Rationalisierung<br />

und Effektivierung der passgenauen<br />

Zuordnung von Hilfen (auch ›Produkte‹<br />

genannt) zu spezifischen Bedarfslagen, sein<br />

Effekt <strong>für</strong> die ›Kunden‹ ist zunächst ein selektiver:<br />

Je nach Zuordnung zu unterschiedlichen<br />

›Kundengruppen‹ sind ihnen bestimmte Hilfen<br />

und Unterstützungen zugänglich, andere<br />

hingegen nicht – doch dazu später. Der Prozess<br />

des Profilings weist dabei alle Insignien<br />

eines klassischen Diagnoseprozesses auf:<br />

32 Polutta, A. (2005): Passgenaue Integrationsstrategien.<br />

Was die reformierten arbeitsmarktpolitischen Instrumente in den<br />

Blick nehmen; in: Sozial Extra, Heft 5/2005, S. 24.<br />

33 Vgl. Projektgruppe <strong>Jugendliche</strong> (o.J.): a.a.O., S. 4 und Polutta,<br />

A. (2005): a.a.O., S. 25.<br />

34 Vgl. Projektgruppe <strong>Jugendliche</strong> (o.J.): a.a.O., S. 4 f.

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