ANK_Jugendliche_Schule_Beruf2008.18878.pdf - Die Senatorin für ...
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76<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
<strong>Jugendliche</strong> zwischen <strong>Schule</strong> und Beruf<br />
Erfahrungen mit Einstiegsqualifizierungen<br />
im Land Bremen 23<br />
Einstiegsqualifizierungen haben sich in den<br />
letzten Jahren zu einem wichtigen Angebot im<br />
›Instrumentenkasten‹ der Arbeitsverwaltung<br />
entwickelt. Nach der erstmaligen Einführung<br />
von EQJ im Ausbildungsjahr 2004/2005 pendelte<br />
sich in den Folgejahren die Anzahl der<br />
EQ-Praktika bei 330 in der Stadt Bremen und<br />
knapp 100 in Bremerhaven ein. Im Vergleich<br />
mit den anderen von der Bundesagentur<br />
geförderten Maßnahmen <strong>für</strong> <strong>Jugendliche</strong>/junge<br />
Erwachsene (berufsvorbereitende Maßnahmen<br />
und außerbetriebliche Ausbildung) erweist<br />
sich der Stellenwert von EQ durchgehend als<br />
recht hoch: Im Ausbildungsjahr 2006/2007<br />
standen <strong>für</strong> berufs- und ausbildungsvorbereitende<br />
Maßnahmen (Angebote der Arbeitsverwaltung)<br />
559 Plätze zur Verfügung, <strong>für</strong> eine<br />
Berufsausbildung in außerbetrieblichen Maßnahmen<br />
620 Plätze und <strong>für</strong> die Einstiegsqualifizierung<br />
<strong>Jugendliche</strong>r wurden 436 Plätze<br />
angeboten. Auch im Jahr 2007/2008 sahen<br />
die Relationen ähnlich aus: So begannen in<br />
der Stadt Bremen 308 <strong>Jugendliche</strong> eine<br />
berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, 220<br />
eine außerbetriebliche Ausbildung und 330<br />
eine Einstiegsqualifizierung.<br />
Abbildung 11: Anzahl der<br />
Teilnehmer/innen in EQJ seit 2004 in den<br />
Städten Bremen und Bremerhaven<br />
152<br />
51<br />
317<br />
90<br />
360<br />
2004/2005 2005/2006 2006/2007 2007/2008<br />
98<br />
Quelle: Kühnlein, Gertrud (i.E.): Bestandsaufnahme<br />
und Analyse der Entwicklung des beruflichen<br />
Übergangssystems in Bremen unter besonderer<br />
Berücksichtigung der Erfahrungen mit dem<br />
Instrument Einstiegsqualifizierung (EQ), Bremen.<br />
329<br />
ca.<br />
100<br />
Bremen<br />
Bremerhaven<br />
Über alle Jahre hinweg zeigt sich, dass die<br />
Anzahl der von den Betrieben angebotenen<br />
Plätze die tatsächlich realisierten EQ-Praktika<br />
bei Weitem übersteigt. Das gilt <strong>für</strong> alle<br />
Bundesländer. Für das Land Bremen sieht das<br />
Verhältnis wie folgt aus: von 510 bei den<br />
Agenturen <strong>für</strong> Arbeit gemeldeten EQ-Stellen<br />
waren im Januar 2008 noch 302 unbesetzt.<br />
<strong>Die</strong>s entspricht einem Anteil von 60 Prozent.<br />
Entscheidend <strong>für</strong> die Beurteilung des Instruments<br />
Einstiegsqualifizierung ist unter anderem<br />
natürlich die Frage, welche <strong>Jugendliche</strong>n<br />
ein solches Praktikum absolvieren, weil es<br />
eben nicht nur marktbenachteiligte, sondern<br />
auch lern- und sozial benachteiligte <strong>Jugendliche</strong><br />
erreichen soll. Von daher ist es äußerst<br />
bedauerlich, dass aktuelle Daten zur Zusammensetzung<br />
der Praktikantinnen und Praktikanten<br />
nach sozialstatistischen Merkmalen wie<br />
Geschlecht, Alter, Schulabschluss oder<br />
nationale Herkunft <strong>für</strong> das Land Bremen nicht<br />
vorliegen. Allerdings ist einer Mitteilung des<br />
Bremer Senats vom Januar 2007 zu entnehmen,<br />
dass die meisten EQ-Teilnehmer/innen<br />
über einen (erweiterten) Hauptschulabschluss<br />
oder mittleren Schulabschluss verfügen.<br />
14 Prozent in Bremen und 5 Prozent in<br />
Bremerhaven haben sogar die Hochschulreife<br />
erreicht und lediglich 0,5 Prozent (Bremen)<br />
beziehungsweise 6 Prozent (Bremerhaven)<br />
sind ohne Schulabschluss.<br />
23 <strong>Die</strong> folgenden Ausführungen und Einschätzungen erfolgen,<br />
soweit nicht anders gekennzeichnet, auf der Basis von Ergebnissen<br />
einer Kurzstudie im Auftrag der Arbeitnehmerkammer<br />
Bremen zu Umsetzungserfahrungen des Instruments Einstiegsqualifizierung<br />
in Bremen und Bremerhaven, die im Sommer<br />
2008 durchgeführt worden ist. Ausgewertet wurden in diesem<br />
Zusammenhang die verfügbaren Datensätze, außerdem wurden<br />
Gespräche mit Expertinnen und Experten geführt, die <strong>für</strong> die<br />
Gestaltung des beruflichen Übergangssystems in Bremen und<br />
Bremerhaven zuständig sind (Vertreter/innen der Industrieund<br />
Handelskammer und der Handwerkskammer, der Arbeitsverwaltung,<br />
der <strong>Senatorin</strong> <strong>für</strong> Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend<br />
und Soziales, der <strong>Senatorin</strong> <strong>für</strong> Bildung und Wissenschaft sowie<br />
des DGB). <strong>Die</strong> Studie wird demnächst erscheinen: Kühnlein,<br />
Gertrud (im Erscheinen/i.E.): Bestandsaufnahme und Analyse der<br />
Entwicklung des beruflichen Übergangssystems in Bremen<br />
unter besonderer Berücksichtigung der Erfahrungen mit dem<br />
Instrument Einstiegsqualifizierung (EQ), Bremen.