ANK_Jugendliche_Schule_Beruf2008.18878.pdf - Die Senatorin für ...
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Ausbildung in Bremen<br />
in einzelnen Berufsgruppen<br />
Schaut man sich die Entwicklung einzelner<br />
auch <strong>für</strong> <strong>Jugendliche</strong> mit niedrigen Schulabschlüssen<br />
in Frage kommender Berufsgruppen<br />
an, so zeigt sich <strong>für</strong> Bremen folgendes Bild:<br />
Grundsätzlich ist das duale Angebot in Berufen,<br />
die auch <strong>für</strong> schulisch gering qualifizierte<br />
<strong>Jugendliche</strong> geeignet sind, zwischen 1999 und<br />
2007 nicht gesunken, sondern geringfügig<br />
angestiegen (von circa 2.500 auf 2.600<br />
Plätze). 22 Allerdings haben ausgerechnet diejenigen<br />
Sparten abgenommen, die weitgehend<br />
stabile, ausbaufähige und Lebensunterhalt<br />
sichernde Beschäftigungsverhältnisse bieten.<br />
Dazu zählen zum Beispiel handwerkliche<br />
Bau- und Baunebenberufe (-14 Prozent), die<br />
Lebensmittelverarbeitung (-17,3 Prozent) und<br />
einfache kaufmännische und Büroberufe (-9,6<br />
Prozent). Zunahmen sind in Berufsfeldern mit<br />
hohem Prekarisierungsgrad zu verzeichnen,<br />
also etwa das Verkaufsgewerbe mit einer<br />
Abbildung 9: Entwicklung des Ausbildungsplatzangebots <strong>für</strong><br />
gering qualifizierte <strong>Jugendliche</strong> in Bremen 1999–2007<br />
Quelle: Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit/Bundesinstitut <strong>für</strong> Berufsbildung, eigene Berechnungen.<br />
Steigerungsrate von sagenhaften 120 Prozent<br />
sowie von 40 Prozent im Hotel- und Gastronomiebereich<br />
(HoGa). Auch die land- und hauswirtschaftlichen<br />
Ausbildungsangebote haben<br />
deutlich zugelegt (+38,8 Prozent), dies dürfte<br />
allerdings auf den Ausbau des Angebots<br />
an außerbetrieblicher dualer Ausbildung <strong>für</strong><br />
benachteiligte <strong>Jugendliche</strong> zurückzuführen<br />
sein, insbesondere <strong>für</strong> die Mädchen aus<br />
dieser Zielgruppe, <strong>für</strong> die es ausgesprochen<br />
wenige Marktangebote (abgesehen von den<br />
Verkäuferinnen) gibt. <strong>Die</strong> Anschlussbeschäftigungsmöglichkeiten<br />
in diesem letztgenannten<br />
Berufszweig sind nicht sonderlich hoch, so<br />
dass damit der Pfad in ständig wechselnde<br />
Einfacharbeit und in ungesicherte, prekäre<br />
Beschäftigung <strong>für</strong> Viele vorgezeichnet ist. In<br />
allen diesen Fällen zeigt sich, dass eine quantitativ<br />
positive Entwicklung der Ausbildungsplatzzahlen<br />
nicht automatisch begrüßenswert<br />
ist; man sollte schon genauer hinsehen, welche<br />
Wirtschaftsbereiche und welche Beschäftigungsentwicklungen<br />
damit verbunden sind.<br />
1999 2007 Veränderung Besonderheit<br />
absolut in %<br />
gesamt 2.459 2.601 +142 +5,8<br />
einfache Büroberufe 888 803 -85 -9,6 dauerhafte Beschäftigung/viele Frauen<br />
Verkäufer/in 147 324 +177 +120,4 Frauenbranche, Teilzeit,<br />
hohe Prekarisierung (Minijobs)<br />
Haus-/Landwirtschaft 121 168 +47 +38,8 Benachteiligtenausbildung, geringe<br />
Beschäftigungschancen, prekaritätsgefährdet<br />
Handwerk (besonders Bau 830 714 -116 -14,0 dauerhafte Beschäftigungschancen/<br />
und Baunebengewerbe) Männerbranche<br />
Lebensmittelverarbeitung 81 67 -14 +17,3 Chance auf dauerhafte Einfacharbeit<br />
Hotel- und Gastronomiebereich/ 392 525 +133 +33,9 prekäre Branche, viele Frauen<br />
inklusive Koch/Köchin und Migranten/Migrantinnen<br />
22 Hinzu kommen 2007 noch knapp 1.000 Plätze (+13,3 Prozent)<br />
in weiteren Handwerks- und gewerblichen Industrie-/Handelsberufen,<br />
die allerdings statistisch nicht spezifiziert und daher nicht<br />
den Zielgruppen zuzuordnen sind.<br />
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