ANK_Jugendliche_Schule_Beruf2008.18878.pdf - Die Senatorin für ...
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<strong>Jugendliche</strong> zwischen <strong>Schule</strong> und Beruf<br />
<strong>Die</strong> Berufsausbildungsvorbereitung soll verbessert<br />
werden, etwa durch eine engere Kooperation<br />
der drei relevanten Institutionen <strong>Schule</strong>,<br />
Wirtschaft, Berufsberatung und durch eine<br />
höhere Transparenz des Maßnahmeangebotes.<br />
Eine Anrechnung der Kenntnisse aus Maßnahmen<br />
der Berufsvorbereitung soll ›grundsätzlich‹<br />
erfolgen. Präzise Zielsetzungen werden<br />
allerdings erst nach dem Vorliegen der Ergebnisse<br />
der beschlossenen Evaluation der Berufsausbildungsvorbereitung<br />
des Landes festgelegt.<br />
<strong>Die</strong> Evaluationsergebnisse werden<br />
frühestens 2010 zur Verfügung stehen.<br />
<strong>Die</strong> mangelhafte Ausbildungsbereitschaft<br />
der Unternehmen soll unter anderem durch die<br />
verstärkte Installation eines externen Ausbildungsmanagements,<br />
das die Unternehmen<br />
bei der Ausbildungsverwaltung entlastet,<br />
reduziert werden. <strong>Die</strong> Förderanstöße hierzu<br />
geben Bundesprogramme wie ›Perspektive<br />
Berufsabschluss‹ und ›Jobstarter‹.<br />
Des Weiteren stehen die Altbewerber/innen<br />
im Fokus der ›Bremer Vereinbarungen‹. Es<br />
werden ›besondere Anstrengungen‹ <strong>für</strong> diese<br />
Zielgruppe in Aussicht gestellt. Dazu gehören<br />
in den Vereinbarungen die Abstimmung<br />
regionaler Aktivitäten mit Bundesprogrammen<br />
(Ausbildungsbonus) und Ausbildungspatenschaften<br />
<strong>für</strong> Altbewerber/innen.<br />
Darüber hinaus werden die Arbeitsverwaltung<br />
und die Arbeitgeber jährlich Nachvermittlungsaktionen<br />
<strong>für</strong> unversorgte Ausbildungsplatzbewerber/innen<br />
durchführen.<br />
Um eine grundsätzliche Bestandsaufnahme<br />
des regionalen Ausbildungsstellenmarktes im<br />
Land Bremen zu erreichen, sollen ›möglichst‹<br />
alle eingeworbenen Ausbildungs- und EQ-Stellen<br />
den Arbeitsagenturen mitgeteilt werden.<br />
<strong>Die</strong> Bremer Vereinbarungen weisen Zielsetzungen<br />
aus, die von der Grundrichtung her<br />
von der Arbeitnehmerkammer Bremen als<br />
beteiligter Institution als begrüßenswert und<br />
angemessen betrachtet werden. Inwieweit sich<br />
die ›Bremer Vereinbarungen‹ aber als Motor<br />
zur Lösung der Ausbildungskrise bewähren,<br />
wird zum einen daran zu messen sein, ob die<br />
gesetzten Ziele erreicht werden. Zum anderen<br />
wird es darum gehen, vor allem <strong>für</strong> <strong>Jugendliche</strong><br />
mit Übergangsproblemen konkrete<br />
Lösungen zu entwickeln. Notwendig sind Fortschritte<br />
bei der Anerkennung der BVB/EQJ-<br />
Qualifizierungszeiten auf die Erstausbildung<br />
in regelhafter Form. Verstärkte Anstrengungen<br />
bedarf darüber hinaus die Integration von<br />
Hauptschulabsolventen/-absolventinnen, Altbewerbern/Altbewerberinnen<br />
und <strong>Jugendliche</strong>n<br />
mit Migrationshintergrund in das reguläre<br />
betriebliche Ausbildungsgeschehen. Vor dem<br />
Hintergrund der erwarteten negativen Konjunktur-<br />
und damit Ausbildungsplatzentwicklung im<br />
Jahr 2009 werden sicherlich grundsätzlichere<br />
strukturelle Maßnahmen notwendig sein.<br />
Den regionalen Bündnisaktivitäten sind<br />
ohnehin Grenzen gesetzt, zumal in einem<br />
Stadtstaat wie Bremen. Zum einen bildet eine<br />
Stadt wie Bremen in Kinder- und Jugendfragen<br />
per se immer wieder soziale Brennpunkte und<br />
führt zu einer Konzentration von Problemfeldern,<br />
die nur mit großem finanziellem und<br />
organisatorischem Aufwand reduzierbar sind.<br />
Zum anderen weckt aber gerade die größere<br />
Angebotspalette einer Großstadt wie Bremen<br />
unweigerlich Umlandbedarfe, die sozusagen<br />
›kostenlos‹ mitbedient werden müssen und die<br />
Kapazitäten <strong>für</strong> die Landeskinder immer wieder<br />
beschränken. Hinzu kommen bundesweite<br />
Regelungen und Vorgaben, die landesseitig<br />
nicht alleine lösbar sind, wie etwa die Regelungsmechanismen<br />
der dualen Ausbildung,<br />
die die Diskussion und Handhabung der Anerkennung<br />
von Qualifizierungsbestandteilen im<br />
Rahmen von berufsvorbereitenden Angeboten<br />
erschweren.<br />
Ein Beitrag zur Lösung der hier anstehenden<br />
Fragen kann das ›Bremer Netzwerk Nachqualifizierung‹<br />
54 sein, das seit Herbst dieses<br />
Jahres existiert. Das Ziel dieses Projektvorhabens<br />
besteht darin, im Land Bremen strukturelle<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen, um die<br />
abschlussorientierte betriebliche Nachqualifizierung<br />
nachhaltig zu etablieren. Junge ausbildungslose<br />
Erwachsene, die <strong>für</strong> eine reguläre<br />
duale Ausbildung – sei es betrieblich oder<br />
außerbetrieblich – aus zum Beispiel Altersgründen<br />
oder bedingt durch ihre Lebensumstände<br />
nicht mehr zu gewinnen sind, sollen<br />
so eine ›zweite‹ Chance auf einen anerkannten<br />
Berufsabschluss erhalten. Damit verbunden<br />
ist die Erwartung, über die Nachqualifizierung<br />
zur Verringerung des Anteils von Ungelernten<br />
beizutragen.<br />
Um diese Ziele zu erreichen, verfolgt das<br />
Projektvorhaben einen mehrdimensionalen<br />
Ansatz mit folgenden Arbeitsaufgaben:<br />
Erschließung betrieblicher und regionaler<br />
Bedarfe zur Nachqualifizierung,<br />
Gewinnung von Unternehmen und von<br />
an- und ungelernten Beschäftigten wie<br />
Arbeitslosen <strong>für</strong> die abschlussorientierte<br />
Nachqualifizierung und ihre Beratung,<br />
54 Beim ›Bremer Netzwerk Nachqualifizierung‹ handelt sich um ein<br />
Kooperationsprojekt vom Institut <strong>für</strong> berufliche Bildung, Arbeitsmarkt-<br />
und Sozialpolitik (INBAS) und der Arbeitnehmerkammer<br />
Bremen. Es wird im Rahmen des Programms ›Perspektive<br />
Berufsabschluss‹ in der Förderinitiative ›Abschlussorientierte<br />
modulare Nachqualifizierung‹ vom Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung<br />
und Forschung finanziert.