ANK_Jugendliche_Schule_Beruf2008.18878.pdf - Die Senatorin für ...
ANK_Jugendliche_Schule_Beruf2008.18878.pdf - Die Senatorin für ...
ANK_Jugendliche_Schule_Beruf2008.18878.pdf - Die Senatorin für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
24<br />
Ausbildung<br />
Abbildung 7:<br />
Pendlerdaten von Auszubildenden 1 nach ausgewählten Bundesländern 2006<br />
Bundesländer Einpendler Auspendler Pendlersaldo<br />
absolut Quote2 in % absolut Quote3 in % absolut gewichtet4 Bremen 6.482 39,6 1.412 12,5 5.070 309<br />
Hamburg 13.131 34,7 3.337 11,9 9.794 259<br />
Berlin 10.980 18,8 4.906 9,4 6.074 104<br />
Niedersachsen 13.399 8,2 14.958 9,0 -1.559 -9<br />
Schleswig-Holstein 5.713 9,8 7.162 12,0 -1.449 -25<br />
Nordrhein-Westfalen 11.846 3,4 7.377 2,1 4.469 13<br />
1 Sozialversicherungspflichtige Ausbildungsverhältnisse am 30. September 2008.<br />
2 Einpendlerquote = Anteil der Einpendler an den Auszubildenden am Arbeitsort.<br />
3 Auspendlerquote = Anteil der Auspendler an den Auszubildenden am Wohnort.<br />
4 Gewichteter Pendlersaldo = Einpendler – Auspendler / Auszubildende am Arbeitsort x 1.000.<br />
Quelle: Bogai, <strong>Die</strong>ter/Seibert, Holger/Wiethölter, Doris (2008): Duale Ausbildung in Deutschland:<br />
<strong>Die</strong> Suche nach Lehrstellen macht junge Menschen mobil,<br />
IAB-Kurzbericht 09/2008, S. 2.<br />
Statistisch lässt sich nicht zuverlässig beziffern,<br />
wie hoch letztlich die Zahl der Bewerber/innen<br />
um die in Bremen existenten Ausbildungsplätze<br />
ist. Addiert man aber beispielsweise<br />
<strong>für</strong> das Jahr 2006 die Schulabgänger/innen<br />
unterhalb der Hochschulreife, die<br />
Altbewerber/innen und etwa ein Drittel der<br />
(saldierten) Einpendler, so kommt man auf<br />
eine Zahl von etwa 10.000 möglicher Bewerber/innen<br />
auf Ausbildungsstellen in Bremen.<br />
Auf welches Ausbildungsplatzangebot treffen<br />
diese Bewerber/innen?<br />
2.3 Der Umfang des Bremer<br />
Ausbildungssystems<br />
Der Bremer Ausbildungsmarkt<br />
insgesamt<br />
Auch wenn sich die Negativentwicklung auf<br />
dem Ausbildungsplatzmarkt in den letzten beiden<br />
Jahren in Bremen nicht fortgesetzt hat, so<br />
kann doch von Entwarnung keine Rede sein.<br />
<strong>Die</strong>s vor allem wegen des oben beschriebenen<br />
Strukturwandels der Wirtschaft. Der Ausbildungsplatzabbau<br />
des vorletzten Jahrzehnts<br />
wird schon aus strukturellen Gründen nicht<br />
ausgeglichen werden können. Wirtschaft und<br />
Staat haben damals kräftig rationalisiert,<br />
daher als Arbeitgeber und Ausbilder insgesamt<br />
einen geringeren Personal- 16 und damit<br />
auch einen niedrigeren Ausbildungsbedarf.<br />
Zwischen 1985 und 1996 nahm die Zahl der<br />
Ausbildungsneuabschlüsse in Westdeutschland<br />
um mehr als ein Drittel (-35,5 Prozent) ab.<br />
Bis 2007 wurde dieser Verlust nicht mehr aufgeholt;<br />
nach wie vor gibt es immer noch fast<br />
200.000 Ausbildungsplätze weniger als im<br />
Jahre 1985 und dies angesichts einer nach<br />
wie vor hohen Zahl an Bewerbern und Bewerberinnen.<br />
17<br />
In Bremen stellt sich diese Entwicklung<br />
noch dramatischer dar: Insgesamt verlor das<br />
Land zwischen 1984 (dem Höchststand an<br />
neu kontraktierten Ausbildungsplätzen) und<br />
1996, dem Jahr mit dem tiefsten Stand, fast<br />
die Hälfte (-46,8 Prozent) aller Ausbildungsplätze.<br />
Insgesamt 4.685 Plätze verschwanden<br />
in dieser Zeit laut Landesstatistik. Industrie<br />
und Handel reduzierten ihr Ausbildungsangebot<br />
von 1986 bis 1996 um 49,5 Prozent<br />
(-2.908 Plätze), das Handwerk zwischen 1983<br />
16 <strong>Die</strong> Beschäftigtenstatistiken verschleiern diesen Sachverhalt<br />
bisweilen, wenn sie Beschäftigte, das heißt, Köpfe zählen und<br />
nicht das abgeforderte Arbeitsvolumen. Während die Zahl der<br />
Beschäftigten nämlich durchaus stieg, reduzierte sich volkswirtschaftlich<br />
gleichzeitig das entlohnte Arbeitspensum. Das<br />
manifestiert sich vor allem in der steigenden Quote der Teilzeitund<br />
geringfügigen Beschäftigung.<br />
17 Vgl. Berufsbildungsbericht 1997, S. 209.