ANK_Jugendliche_Schule_Beruf2008.18878.pdf - Die Senatorin für ...
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<strong>Jugendliche</strong> zwischen <strong>Schule</strong> und Beruf<br />
Zwingend erforderlich erscheinen da<strong>für</strong> aus<br />
unserer Sicht eine verstärkte strategische<br />
Steuerung und Koordination durch die am<br />
Übergangssystem beteiligten Akteure, die<br />
unter einem gemeinsamen Leitbild und<br />
unter der Einführung einer regelmäßigen<br />
Berichterstattung über Übergangsprozesse<br />
von <strong>Jugendliche</strong>n, ein System effektiven<br />
Übergangsmanagements ins Leben rufen.<br />
Als ein Ort der verstärkten Kooperation<br />
und Steuerung bieten sich zum Beispiel die<br />
Jugendkonferenzen nach dem SGB II an.<br />
Allerdings müssen sie als eine kontinuierliche<br />
Institution mit dem Ziel, verbindliche<br />
Absprachen und Vereinbarungen zu treffen,<br />
genutzt werden.<br />
<strong>Die</strong>ser Prozess kann aber nur erfolgreich sein,<br />
wenn im Ergebnis die <strong>Jugendliche</strong>n <strong>für</strong> ihr<br />
Warten und ihre Bildungsanstrengungen letztlich<br />
belohnt werden. Anschlussperspektiven<br />
müssen also vorhanden sein beziehungsweise<br />
geschaffen werden.<br />
Es müssen mehr Ausbildungsplätze im<br />
dualen System, insbesondere auch <strong>für</strong><br />
leistungsschwächere Absolventen und<br />
Absolventinnen generiert werden, um der<br />
rückläufigen sozialen Integrationskraft des<br />
dualen Systems entgegenzuwirken. Der<br />
prognostizierte Fachkräftemangel kann<br />
nicht automatisch als Chance <strong>für</strong> leistungsschwächere<br />
Kandidaten und Kandidatinnen<br />
angesehen werden. Da<strong>für</strong> sind Maßnahmen<br />
ins Leben zu rufen, die die Ausbildungsbetriebsquoten<br />
erhöhen. <strong>Die</strong>s kann geschehen<br />
durch die Förderung von Verbundausbildungen<br />
bis hin zu einer Ausbildungsplatzumlage<br />
<strong>für</strong> Betriebe oder die Verknüpfung<br />
der betrieblichen Ausbildungsbereitschaft<br />
mit der öffentlichen Vergabepolitik.<br />
In diesem Zusammenhang muss auch die<br />
Anschlussfähigkeit der in der Berufsausbildungsvorbereitung<br />
erworbenen Kompetenzen<br />
erreicht werden. Dem liegt die Idee<br />
zugrunde, dass die jeweiligen Bausteine als<br />
Ausbildungsbestandteile anerkennungsfähig<br />
sein sollten und damit die Möglichkeit<br />
besteht, anschließende Ausbildungszeiten<br />
zu verkürzen. Arbeitsmarktliche Wartezeiten<br />
würden auf diese Weise <strong>für</strong> die Zielgruppe<br />
junger Menschen ohne Berufsabschluss<br />
sinnvoll gefüllt, anschließende Qualifizierungszeiten<br />
verkürzt und zugleich die<br />
Attraktivität der Ausbildungsaspirantinnen<br />
und -aspiranten <strong>für</strong> Betriebe durch fachliche<br />
Vorqualifizierung erhöht.<br />
<strong>Die</strong> Bundesregierung hat einen Ausbildungsbonus<br />
beschlossen, der Arbeitgeber durch<br />
finanzielle Förderung dazu veranlassen soll,<br />
zusätzliche betriebliche Ausbildungsplätze<br />
<strong>für</strong> junge Menschen, die bereits seit Längerem<br />
einen Ausbildungsplatz suchen (Altbewerber/innen),<br />
zu schaffen. Hier muss<br />
beobachtet werden, inwieweit die Ausbildungschancen<br />
von Altbewerberinnen und<br />
Altbewerbern tatsächlich steigen oder aber<br />
die Mitnahmeeffekte überwiegen. Zudem<br />
besteht die Gefahr, dass das Instrument<br />
vor allem von Betrieben genutzt wird, in<br />
denen die Auszubildenden nach kurzer Zeit<br />
zur Wertschöpfung beitragen (Gastgewerbe)<br />
und zudem unterdurchschnittliche<br />
Beschäftigungschancen nach der<br />
Ausbildung vorhanden sind.<br />
Das Instrumentarium der sozialpädagogischen<br />
Betreuung, das in vielen betrieblich<br />
orientierten Förderstrategien mittlerweile<br />
abrufbar ist, muss in der Wirtschaft zielgerichteter<br />
bekannt gemacht und beworben<br />
werden, so dass Unternehmen dies als<br />
zweckdienliche externe Unterstützung <strong>für</strong><br />
Krisen- und Risikolagen im Ausbildungsalltag<br />
entdecken können.<br />
Darüber hinaus zeigt sich auch im Land<br />
Bremen eine zwar zurückgehende, aber immer<br />
noch hohe Quote von Abbrecherinnen und<br />
Abbrechern in der dualen Ausbildung. Insbesondere<br />
<strong>Jugendliche</strong>, die zu einem relativ<br />
späten Zeitpunkt ihre Ausbildung vorzeitig<br />
beenden oder beenden müssen, sind nachhaltig<br />
von Ausbildungslosigkeit betroffen.<br />
Ausbildungsabbrecherinnen und -abbrecher<br />
sind in hohem Maße von Ausbildungslosigkeit<br />
bedroht. Von daher müssen alle<br />
Anstrengungen unternommen werden,<br />
Ausbildungsabbrüche zu verhindern. Bestehende<br />
und erfolgreiche Projekte sind weiter<br />
zu fördern und finanziell abzusichern.<br />
Wiedereinstiege, Seiteneinstiege und Anschlussmöglichkeiten,<br />
etwa im Rahmen der<br />
Nachqualifizierung, sind zu ermöglichen.<br />
In den letzten Jahren haben die Ausbildungsplätze<br />
im Schulberufssystem stark zugenommen<br />
und dabei teilweise den Rückgang<br />
betrieblicher Ausbildungsplätze kompensiert.<br />
Allerdings profitieren davon vor allem <strong>Jugendliche</strong><br />
mit mittlerem Schulabschluss. Hauptschulabsolventen<br />
finden aufgrund gesetzter<br />
Zugangsvoraussetzungen (mindestens Realschulabschluss)<br />
in diesem Segment beruflicher<br />
Bildung keine Ausbildungsmöglichkeiten.