PINwand Nr. 313
Weinmailing Ausgabe September - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender
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Ortega BIERZO SPANIEN<br />
VO „COBRANA” MENCIA, TINTO 2018<br />
Verónica Ortegas „Cobrana“: Bierzo-Überfliegeraus einem<br />
schon jetzt legendären Jahrgang!<br />
SBI020318 VO „Cobrana” Mencia, tinto 2018 12,5% Vol. 38,66 €/l 29,00 €<br />
96 Parker-Punkte: „The 2018 Cobrana is, without a<br />
doubt, the finest wine Ortega has produced to date.“<br />
Luis Gutiérrez, The Wine Advocate, Issue 249<br />
Adieu Geheimtipp, bonjour Weltklasse! Nun ja, ein<br />
so richtig „geheimer“ Geheimtipp sind die Weine von<br />
Verónica Ortega seit Jahren nicht mehr – immerhin<br />
sind seit ihrem ersten Weinjahrgang inzwischen auch<br />
schon 10 Jahre vergangen. Wer den Bierzo kennt,<br />
kennt Verónicas Weine. Aber die Frage ist: Wer kennt<br />
denn „El Bierzo“? Eigentlich müsste es sich schon<br />
längst herumgesprochen haben, dass wir es hier mit<br />
einer der großartigsten Weinregionen Spaniens zu<br />
tun haben. Eigentlich. Denn auch Kennern der Szene,<br />
sogar Personen vom Fach, scheint die Bedeutung dieser<br />
Landschaft und ihrer Weine noch nicht ganz aufgegangen<br />
zu sein. Anlässlich der „Jornadas Gastronómicas<br />
del Bierzo“ sprach Álvaro Palacios – der Álvaro<br />
Palacios! – vor Ort über die Weine des Bierzo und war<br />
sich nicht zu schade, sein Publikum daran zu erinnern,<br />
dass man sich nicht zu weit aus dem Fenster lehne,<br />
wenn man den Bierzo für einen „absoluten weinbaulichen<br />
Schatz“ der alten Welt, des alten Europas halte.<br />
Das heißt: „Die besten Weinberge der Welt befinden<br />
sich … hier!“ Und: „Was hier wächst, sind keine neuen<br />
Reben mit französischen (oder von wo auch immer)<br />
Rebsorten, die in einer völlig neuen Weinregion gepflanzt<br />
wurden, die jetzt irgendwelche Kopien produzieren.“<br />
Ganz im Gegenteil! „Das ist ein Original der<br />
alten Welt!“<br />
Er betonte außerdem den „unschätzbaren Wert“ der<br />
Bierzo-Weine und alten Reben, „die wir hoffentlich bewahren<br />
können. Es gibt hier Schätze auf dem Niveau<br />
der besten Grand Crus Frankreichs oder der Toplagen<br />
des Piemont – und plötzlich sind da Reben, wie von<br />
göttlicher Hand berührt.“<br />
Himmlische Intervention hin oder her – wir jedenfalls<br />
sind von der ziemlich glücklichen (göttlichen?) Hand<br />
Verónica Ortegas begeistert, von einem ganz offensichtlich<br />
Weltklasse-„Cobrana“, der uns in seinen Bann<br />
gezogen hat. Wobei da nicht mehr viel zu ziehen war,<br />
wir waren ohnehin komplett verzaubert … Ganz ohne<br />
Magie, nur „einfachstes“, dabei perfektes, wunderbar<br />
sensibles, ja empathisches Handwerk: Die Trauben für<br />
diesen field blend (75% Mencía, dazu Godello, Doña<br />
Blanca und Palomino, eventuell eine Winzigkeit Garnacha<br />
Tintorera) gären in einem offenen Holzbottich,<br />
danach geht’s (zumindest für diesen Jahrgang – gerade<br />
einmal 1.340 Flaschen!) in eine Amphore bzw. ein gebrauchtes,<br />
schon mehrfach belegtes Barrique – et voilà!<br />
Die vielbeschworene burgundische Frische,<br />
hier ist sie! In der neuen Lagenklassifikation des Bierzo<br />
figuriert der „Cobrana“ demnächst als Village („Vino<br />
de Villa“) – was ein Understatement! Selbst eine<br />
Einordnung als Premier Cru erschiene uns als allenfalls<br />
tiefgestapelt: Florale Noten, helle, erfrischend<br />
säuerliche, noch in die morgendliche Kühle gehüllte<br />
(Beeren-)Frucht – rote und schwarze Johannisbeeren,<br />
etwas Himbeere und herb-süße Sauerkirsche –, eine<br />
Prise ätherischen weißen Pfeffers mit zartem Rauch,<br />
ein Hauch Lakritz und Blutorange, dann Kräuter, Graphit<br />
und Brombeere. Herrlich komplex, dabei wunderbar<br />
leichtfüßig, fast schwebend! Die ersten Sekunden<br />
am Gaumen gehören einer Frucht, die zwischen Süße<br />
und Säure oszilliert, wirkt jetzt etwas dunkler, tiefer,<br />
die Sauerkirsche jetzt mit Salzflocken im Gepäck, Cassis<br />
mit balsamischem topping, ungemein saftig, feinsamtig-griffiges<br />
Tannin und eine fast schon magische,<br />
weil „unendlich“ elegante Säure – grandios! ¡Enhorabuena,<br />
Verónica!<br />
Trinkt sich jetzt schon traumhaft schön (und gerne etwas<br />
gekühlt, 15–16 °C sind sicherlich ideal), wird in den<br />
nächsten Jahren nur noch schöner (2018 ist ein fulminanter<br />
Jahrgang!) – bis 2028+<br />
96 Punkte<br />
GUTIÉRREZ (PARKER)<br />
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