PINwand Nr. 313
Weinmailing Ausgabe September - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender
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Roc d'Anglade LANGUEDOC FRANKREICH<br />
VDP DU GARD ROUGE 2018<br />
„Ich ziehe die Qualität der Aromen der Länge der Aromen vor.“ – Rémy Pédréno<br />
FLA140218 Roc d’Anglade, VdP du Gard rouge 2018 12,5% Vol. 53,33 €/l 40,00 €<br />
Anfang Januar besuchten wir Rémy Pédréno in seinem<br />
Weingut. Ein echter Künstler und Feingeist,<br />
nicht nur, weil Rémy leidenschaftlich gerne malt,<br />
sondern auch, weil er ein Gespür für Menschen hat.<br />
Ihm war gleich klar, wie sehr wir uns auf seine Weine<br />
freuten, zählen die leichtfüßigen und burgundischkühlen<br />
Weine doch zu unseren persönlichen Favoriten.<br />
Also wurden von ihm schon mal einige gereifte<br />
Jahrgänge bereitgestellt, um unsere Vorfreude noch<br />
zu vergrößern.<br />
Ins Glas gibt es dann aber zunächst den Roc rouge<br />
2018. Drei Gläser werden eingeschenkt, kein Mucks<br />
gesprochen, es herrscht Stille. Rémy steht nur da und<br />
wartet ab. Dem Glas entsteigt jene sinnliche Nase,<br />
die wir so sehr speziell an den Rotweinen Roc d’Anglades<br />
schätzen. Ein feines burgundisches Parfum,<br />
ein Gemisch aus Erdbeeren, Veilchen, Zimtblüten<br />
und Sauerkirschen. Und dann diese feinen Rosen!<br />
Ralf Zimmermann muss direkt an seinen Lieblings-<br />
Barolo denken, den Monvigliero von Burlotto, berichtet<br />
von diesem Eindruck. Und dann leuchten<br />
Rémys Augen, als ob man das „Sesam-öffne-dich“<br />
ausgesprochen hätte. Und er berichtet euphorisch:<br />
„Ich war vergangenen Herbst im Piemont und habe<br />
im Restaurant einige Rotweine probiert, richtig gute<br />
Sachen. Dann habe ich dem Sommelier auch eine<br />
Flasche meines Weins gegeben und er empfahl mir<br />
einen Wein von Burlotto, den Monvigliero. Das war<br />
super! Eine geniale Nase, feine Aromen. Das ist mir<br />
wichtig. Ich ziehe die Qualität der Aromen der Länge<br />
der Aromen vor.“<br />
Es mag keine Überraschung sein, dass uns sowohl<br />
die besten Barolo Burlottos als auch Rémys Rotweine<br />
stets an exzellenten Pinor Noir aus Burgund<br />
erinnern. Dieser Feingeist, der unweit von Nîmes<br />
und doch nur eine Autostunde von Gigondas und<br />
Châteauneuf-du-Pape gelegen, Weine von gerade<br />
einmal 12,5% Vol. einfährt, liest viele Wochen vor<br />
den meisten seiner Kollegen. Das liegt zum einen am<br />
kühleren Terroir der Region, aber auch an der nachhaltigen<br />
Bewirtschaftung Pédrénos. Er erzieht seine<br />
biologisch-zertifiziert behandelten Weinberge zum<br />
langsamen Wachstum, stellte die Reben seit Jahren<br />
darauf ein. Genau diese perfekte Reife, diese ideale<br />
Balance schmeckt man in all seinen Weinen, die<br />
niemals extrahiert oder konstruiert wirken. Sein Roc<br />
rouge 2018 besticht am Gaumen durch saftige rote<br />
Frucht, seidige Tannine und eine Frische, wie wir sie<br />
aus Rebsorten wie Carignan, Mourvèdre, Grenache,<br />
Syrah und Cinsault kaum kannten, bevor wir seine<br />
Weine kennenlernen durften.<br />
Die uns eher an einen Pinot Noir als an ein Gewächs<br />
aus dem wilden Süden denken lassen, nur die feine<br />
Würze und die Garriquekräutigkeit weisen die Spur<br />
Richtung Gestaden des Mittelmeeres. Alles ist feinst<br />
miteinander verwoben, unaufdringlich, zurückhaltend<br />
und dennoch so präsent. So etwas nennt man<br />
wohl Aura. Kennt man seine Weine nicht, denkt man<br />
sich unweigerlich: „Das soll Languedoc sein, ein<br />
schlichter Vin de Pays? Unmöglich!”<br />
Das ist ein Zaubertrank, weil er zeigt, was ein genialer<br />
Winzer der Natur im kargen Süden abringen<br />
kann, wie die hierzugrundeliegenden Rebsorten<br />
interpretiert werden können! Das ist outstanding<br />
und gemeinsam mit den Weinen von Grange des Pères<br />
und Trèvallon schlicht und ergreifend das Beste,<br />
was es aus dieser Kante gibt. Sofern man Blockbuster<br />
und Monsterweine nicht vorzieht, sondern stille<br />
und feine Meditationsweine wie diesen, kann Roc<br />
d’Anglade schlichtweg nicht enttäuschen. Bei aller<br />
Leichtigkeit vergisst man schnell, wie exzellent<br />
diese Weine reifen. Wir denken mit Genuss an<br />
große Weine aus 2012 und einen legendären<br />
2008er zurück, verkostet zum Jahresbeginn in<br />
den Kellergebäuden Roc d’Anglades. Einen derartig<br />
großartigen Wein, dass wir diesen - als wir<br />
ihn höchst verzückt in einem Restaurant in Gigondas<br />
auf der Karte entdeckten - am selben<br />
Abend noch einmal bestellten.<br />
Werte Kunden, Roc d’Anglade, Gauby und<br />
Grange des Pères lauten die drei wichtigsten<br />
Namen, wenn es darum geht, das Languedoc-Roussillon<br />
in all seiner Leichtigkeit und<br />
Finesse neu zu erfinden. Zu Recht handelt<br />
es sich hierbei um Kultwinzer, deren Philosophie<br />
und Handwerk weltweit geschätzt<br />
wird. Dementsprechend rar sind die Mengen,<br />
die wir von diesen Betrieben erhalten.<br />
Schnell sein ist hier oberstes Gebot!<br />
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