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"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)

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DISKUSSION 109<br />

Stresssituation an Stelle des Hypophysen-Nebennierenrinden-Systems das<br />

sympatho-adrenomedulläre System aktiviert. Das bedeutet, dass die Cortisolreaktion<br />

in der zweiten Testwoche wahrscheinlich durch die Vorhersehbarkeit der Stressoren<br />

geringer ausgefallen ist. Im Gegensatz dazu müssten die Pferde eine stärker<br />

ausgeprägte Catecholaminreaktion zeigen. Catecholamine wurden in dieser Studie<br />

allerdings nicht gemessen. Auch durch die individuelle Erfahrung der Bewältigbarkeit<br />

der Stresssituationen aus der ersten Testwoche (Lerneffekt) wurde die<br />

Stressreaktion der Pferde in der zweiten Woche abgeschwächt. Bei weniger<br />

intensiven Stressoren tritt durch Wiederholung eine Habituation ein. Je weniger<br />

intensiv der Stimulus ist, je öfter die Wiederholung erfolgt und je kürzer das<br />

Interstressor-Intervall ist, desto schneller tritt eine Gewöhnung ein (DEBOER ET AL.<br />

1990b). Je stärker ein Stressreiz ist, desto unwahrscheinlicher ist ein<br />

Gewöhnungseffekt. Bei sehr starken Stressreizen kann es im Gegensatz dazu sogar<br />

zu einer Sensibilisierung und dadurch zu einer verstärkten Stressreaktion kommen<br />

(KONARSKA ET AL. 1990). Vergleicht man die Cortisolwerte dieser Untersuchung mit<br />

anderen Studien, kommt man zu dem Ergebnis, dass die hier eingesetzten<br />

Stressreize deutlich weniger stark auf die Pferde einwirkten als zum Beispiel der<br />

Stressor Transport (SCHMIDT ET AL. 2010). Es handelt sich somit um weniger intensive<br />

Stressoren und es ist von einem Gewöhnungseffekt in der zweiten Woche<br />

auszugehen.<br />

In der ersten Testwoche ergab die Speichelprobe 2 maximale Cortisolwerte. Diese<br />

Probe wurde maximal zwölf Minuten nach dem Startling-Test Geräusch gewonnen,<br />

bzw. siebzehn Minuten nach dem Startling-Test Objekt (Tab. 2). Es ist davon<br />

auszugehen, dass beide Flucht auslösenden Reize zusammen zu dem maximalen<br />

Cortisolanstieg geführt haben. Die Pferde flohen vor dem visuellen Reiz überwiegend<br />

im Galopp (GOSLAR 2011). Ausgelöst durch den akustischen Reiz zeigten die<br />

Hengste vorwiegend ein Zusammenzucken und Ausweichen im Schritt (GOSLAR<br />

2011). Laut WARING (2003) ist die Geschwindigkeit und Distanz einer Fluchtreaktion<br />

von der Intensität und Art des Reizes abhängig. Auf Grund des Verhaltens ist es<br />

wahrscheinlich, dass der Startling-Test Objekt im Vergleich mit dem Startling-Test<br />

Geräusch den stärkeren Stressreiz für die Pferde darstellte.<br />

In der zweiten Testwoche allerdings zeigte schon die Speichelprobe 1.2 maximale<br />

Cortisolwerte an. Diese Probe wurde direkt im Anschluss an den Startling-Test

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