"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)
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LITERATUR 25<br />
Kotproben können auch von nicht an den Menschen gewöhnten Tieren nicht-invasiv<br />
entnommen werden. Die Konzentrationen der Cortisolmetaboliten im Kot spiegeln die<br />
Verlaufskurve der Konzentrationen im Blut wider. Die episodischen Schwankungen<br />
des Cortisolspiegels im Blut werden allerdings im Kot um den Faktor 5-10 geglättet<br />
(PALME U. MÖSTEL 2000). Die Ausscheidung ist beim Pferd durch die<br />
Darmpassagezeit um 24 Stunden verzögert.<br />
2.3.5 Methode der Bestimmung von Cortisol im Speichel<br />
Je nach Studie wurden verschiedene Methoden der Speichelgewinnung und<br />
Auswertung angewandt. Zwischen unterschiedlichen Messmethoden sollten keine<br />
absoluten Cortisolvergleiche vorgenommen werden (GRANDIN 1997, VAN DER KOLK ET<br />
AL. 2001). Speichelproben werden mit unterschiedlichem Tupfermaterial gewonnen.<br />
Bei Untersuchungen am Menschen (GRANGER ET AL. 2007) hat sich gezeigt, dass<br />
Baumwolle nicht geeignet ist für Proben mit kleinen Volumina. Wenn die Oberfläche<br />
der Baumwolle im Vergleich zum Probenvolumen relativ groß ist, ist die<br />
Wiederfindungsrate schlecht. GRANGER ET AL. (2007) gewinnen bei 0,25 ml Speichel<br />
nur 38,3 %, bei 1,5 ml hingegen aber 82,5 % Speichelflüssigkeit wieder aus dem<br />
Tupfer. Es empfiehlt sich kein Baumwollmaterial bei einem Probenvolumen unter<br />
200 µl zu verwenden. Baumwolle bewirkt einen Filtereffekt: indem sie<br />
Wassermoleküle abfängt, wird der Speichel konzentriert. Außerdem werden größere<br />
Moleküle wie zum Beispiel Ig A zurückgehalten. Eine bessere Wiederfindungsrate,<br />
auch bei Volumina unter 100 µl, erzielten GRANGER ET AL. (2007) mit einem<br />
Hydrocelluloseschwamm.<br />
DRECHSEL UND GRANGER (2009) haben beim Hund den Einsatz von Zitronensäure<br />
untersucht. Zitronensäure soll den Speichelfluss anregen und zu höheren<br />
Probenvolumina führen. Bei in-vitro-Versuchen mit > 0,001 g Zitronensäure/ml<br />
Speichel wurde das Messergebnis bei der Auswertung im Immunoassay verfälscht.<br />
Ein saurer pH-Wert führt in Immunoassays zu falsch hohen Cortisolwerten. Bei dem<br />
Einsatz von Zitronensäure in vivo blieb der pH-Wert im Speichel allerdings konstant,<br />
weil die Pufferkapazität ausreichend war. Somit kam es nicht zu Verfälschungen der<br />
Messergebnisse. Allerdings konnte durch den Einsatz von Zitronensäure kein