22.12.2012 Aufrufe

"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)

"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)

"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

112 DISKUSSION<br />

nach der Einwirkung eines Stressors horizontal in den aktivierten Bereich<br />

verschieben. Bei den in dieser Studie gemessenen Pferden änderte sich die<br />

durchschnittliche Verteilung der Regulationszustände im PSR von Messphase 1 vor<br />

dem Verhaltenstest (Ruhe) zu Messphase 3 nach dem Stressor Startling-Test in<br />

beiden physiologischen Parametern (HW, HP) nicht signifikant (Tab. 6). Somit war<br />

kein signifikanter Aktivierungsgrad nachweisbar. Das bedeutet, dass die Pferde<br />

entweder schon während der Ruhemessung gestresst waren und sich schon in<br />

einem aktivierten Zustand befunden haben, oder dass der Stressor bis zur<br />

Messphase 3 schon verarbeitet war und sie sich wieder in einem deaktivierten<br />

Zustand befanden. Die Hengste zeigten sowohl vor als auch nach dem Stressor eine<br />

deutliche prozentuale Häufung der vorkommenden Regulationszustände im<br />

deaktivierten Bereich des PSR. Eine bereits stattgefundene Aktivierung während der<br />

Ruhephase ist somit ausgeschlossen. Auch im Vergleich mit den Cortisolmessungen<br />

kann man die erste These ausschließen. Die Pferde hatten während der<br />

Messphase 1 Ruhecortisolwerte (Probe 0) und zeigten einen signifikanten<br />

Cortisolanstieg bis nach dem Stressor Startling-Test (Abb. 29). Die Messphase 3<br />

korrelierte mit der fünf Minuten danach genommenen Speichelprobe 2, welche den<br />

maximalen Cortisolanstieg repräsentierte. Das bedeutet: die Pferde waren zum<br />

Zeitpunkt der Messphase 3 noch nicht wieder auf Ruhecortisolniveau. Dadurch wäre<br />

auch die zweite These widerlegt.<br />

Betrachtet man die horizontalen prozentualen Verschiebungen als nicht signifikante<br />

Tendenzen (Tab. 6), so zeigte sich eine Aktivierungstendenz in beiden Parametern<br />

(HW +4,08 %, HP +3,99 %). Anhand der signifikanten Cortisolveränderungen hätte<br />

man allerdings eine sehr viel stärkere Aktivierung erwartet.<br />

Um die chronopsychobiologischen Messergebnisse dem Verhalten der Tiere<br />

zuordnen zu können, muss man die einzelnen Regulationszustände betrachten. Es<br />

wurden je Pferd die drei am häufigsten vorkommenden Zustände in den jeweiligen<br />

Messphasen bestimmt. Über alle Pferde betrachtet kamen im Parameter<br />

Hautwiderstand in der ersten Messphase die Regulationszustände 26, 31, 33, 34, 36,<br />

42, 43, 44, 45, 46 und 53 vor. Im Parameter Hautpotential waren es ähnliche<br />

Zustände: 31, 33, 34, 42, 43 und 53. Im Hinblick auf die Positionierung dieser<br />

Regulationszustände im PSR (Abb. 25) scheint der Bereich gesunden adaptiven<br />

Verhaltens (definiert am Menschen) bei den hier gemessenen Versuchspferden um

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!