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"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)

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24 LITERATUR<br />

2.3.4 Nachweis von Cortisol<br />

Um Belastungssituationen oder Erkrankungen anhand physiologischer Parameter zu<br />

messen, werden Cortisol und Cortisolmetaboliten im Blut, im Speichel, in der Milch,<br />

im Kot oder im Urin bestimmt. Plasma-, Speichel- und Urinproben eigenen sich zur<br />

Kurzzeitmessung, Kotproben hingegen sind durch die verzögerte Ausscheidung der<br />

Cortisolmetaboliten eher für Langzeitmessungen geeignet (PALME U. MÖSTL 2000,<br />

QUEYRAS U. CAROSI 2004, SCHMIDT ET AL. 2009).<br />

Bei der Cortisolbestimmung über Blutproben wird durch die Probenentnahme ein<br />

zusätzlicher Stressor gesetzt, da es sich um ein invasives Verfahren handelt,<br />

welches mit Schmerz und Ängsten gekoppelt ist. Dies führt ebenfalls zu einem<br />

Cortisolanstieg, welcher die erwarteten Messergebnisse überlagert und verfälscht.<br />

Des Weiteren wird im Plasma meist die totale Cortisolkonzentration bestimmt, das<br />

heißt sowohl gebundenes als auch freies Cortisol werden gemessen. Dies führt zu<br />

Interpretationsschwierigkeiten, da sich der Anteil an Corticosteroid-<br />

Bindungsproteinen (CBG) unter Stressoreinwirkung verändert, und daher zwar der<br />

Anteil an freiem Cortisol ansteigt, aber die totale Plasmacortisolkonzentration gleich<br />

bleiben kann (ALEXANDER U. IRVINE 1998). Die totale Plasmacortisolkonzentration<br />

kann also nicht direkt mit der Cortisolproduktionsrate korreliert sein.<br />

Besser geeignet ist daher die Entnahme von Speichelproben. Dies kann nach kurzer<br />

Trainingszeit nicht-invasiv bei Tieren, die an Menschen gewöhnt sind, geschehen.<br />

KOBELT ET AL. (2003) beschreiben, dass bis zu vier Minuten lang eine Speichelprobe<br />

beim Hund entnommen werden kann, ohne dass sich das Handling auf die<br />

Messwerte auswirkt. Im Speichel wird ausschließlich ungebundenes, also biologisch<br />

aktives Cortisol gemessen, da nur freies Hormon aus den Kapillaren austreten und in<br />

den Speichel diffundieren kann (KIRSCHBAUM U. HELLHAMMER 1994). Welche zeitliche<br />

Verzögerung zwischen dem Anstieg der Cortisolwerte im Blut und derer im Speichel<br />

liegt, wird uneinheitlich diskutiert. SAUERWEIN (2005) beschreibt für Nutztiere eine<br />

Verzögerung von fünf Minuten, und VAN DER KOLK ET AL. (2003) belegen am Hund,<br />

dass keine zeitliche Verzögerung zwischen dem Cortisolanstieg im Blut und im<br />

Speichel liegt.

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