"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)
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LITERATUR 5<br />
es nicht artgerecht, Pferde einzeln und ohne Sicht-, Geruchs-, Hör- und<br />
Körperkontakt zu Artgenossen zu halten (HOFFMANN 2008).<br />
Dem Thema dieser Arbeit entsprechend wird an dieser Stelle nur auf<br />
Verhaltensabläufe eingegangen, die im Zusammenhang mit Flucht-, Erkundungs-<br />
und Lernverhalten stehen.<br />
Fluchtverhalten<br />
Das Fluchtverhalten ist ein schneller Ortswechsel zur Gefahrenvermeidung. Es wird<br />
gegenüber Raubfeinden, abiotischen Gefahren oder dominanten Artgenossen<br />
gezeigt (GATTERMANN 2006). Pferde sind Distanzflüchter. Sie versuchen durch die<br />
Flucht Abstand zum Flucht auslösenden Reiz zu schaffen.<br />
Dem Fluchtverhalten geht meist eine Alarmreaktion vorweg. Das Pferd reißt den<br />
Kopf hoch, Augen und Nüstern sind geweitet. Es orientiert sich mit Ohren, Blick und<br />
Körper zu dem Reiz. Ein hochgestellter Schweif, starke Körperspannung und<br />
prustende Lautäußerungen zeigen eine hohe Erregungslage an. Nimmt der Reiz an<br />
Intensität zu oder bleibt unberechenbar, wendet sich das Pferd ab und flieht im<br />
Schritt, Trab oder Galopp. Geschwindigkeit und Fluchtdistanz sind abhängig von der<br />
Intensität und Art des Reizes. Bei starken, Flucht auslösenden Reizen kann die<br />
Alarmreaktion verkürzt und fast zeitgleich mit der Flucht ablaufen. Die Alarmreaktion<br />
oder Flucht eines Herdenmitgliedes löst allelomimetisches Verhalten aus und kann<br />
durch die Fluchtreaktion anderer Herdenmitglieder noch verstärkt werden (WARING<br />
2003).<br />
Neugier- und Erkundungsverhalten<br />
Das Erkundungsverhalten ist ein multifunktionelles Suchverhalten nach<br />
unerwarteten, unbekannten Reizen und dient der Orientierung im eigenen<br />
Lebensraum (GATTERMANN 2006). Pferde erkunden durch Fern- und Nahorientierung.<br />
Die Fernorientierung ergibt sich aus dem Sicherungsverhalten und dient dazu<br />
eventuelle Feinde oder Gefahren zu vermeiden. Durch kreisförmiges Annähern und<br />
wiederholtes Stehenbleiben geht das Fernerkunden in die Nahorientierung über und