"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)
"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)
"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
DISKUSSION 123<br />
bewältigten den Stressreiz Startling-Test Objekt kognitiv schlecht (Typ Kompensierer<br />
(n=3) oder Nichtbewältiger (n=2)). Wohingegen Hengste, welche in der ersten wie<br />
zweiten Woche emotional beim Kompensierverhalten geblieben sind, den Stressreiz<br />
kognitiv gut bewältigen konnten (Typ Beherrscher (n=1) oder Bewältiger (n=2)).<br />
Auf der anderen Seite zeigten Pferde, welche sich vom kognitiven<br />
Kompensierverhalten in der zweiten Woche verbessert haben (Typ Bewältiger) auch<br />
eine gute emotionale Stressbewältigung (Typ Beherrscher (n=1) oder Bewältiger<br />
(n=3)). Hengste, die beim kognitiven Kompensierverhalten geblieben sind, zeigten<br />
ebenfalls eine gute emotionale Stressverarbeitung (Typ Beherrscher (n=2) oder<br />
Bewältiger (n=2)). An diesen Tendenzen wie auch an der prozentualen Verteilung<br />
der Stressregulationstypen kann man erkennen, dass sich die emotionale<br />
Stressverarbeitung deutlicher verbessert hat, als die kognitive Bewältigung des<br />
Stressreizes. Dies unterstützt die These, dass Lebewesen auf unbekannte Reize<br />
zuerst emotional reagieren und die kognitive Verarbeitung erst bei wiederholten<br />
Eindrücken stattfindet.<br />
Stressregulationstyp - Cortisolverlaufstyp<br />
Der Chi-Quadrat-Unabhängigkeitstest gab einen Hinweis auf eine<br />
Abhängigkeitstendenz (p=0,0725) zwischen den Stressregulationstypen im<br />
Parameter Hautwiderstand und den Cortisolverlaufstypen in der ersten Testwoche.<br />
Vergleicht man das Kompensierverhalten mit der Einteilung in<br />
Cortisolverlaufsgruppen, bestätigt sich dieser Zusammenhang. Kognitive<br />
Kompensierer, die sich in der zweiten Woche in ihrer Stressbewältigung verbessert<br />
haben, zeigten auch im Cortisolverlauf in der zweiten Woche überwiegend eine<br />
positive Tendenz (n=3 von 6) oder sogar einen gleichbleibenden Verlauf (n=1 von 6).<br />
Interpretiert nach der Regel von YERKES UND DODSON (1908) ist dies ein Bereich, in<br />
dem noch Energiereserven vorhanden sind (Cortisolverlaufstendenz +1) oder sogar<br />
eine optimale Leistungsfähigkeit möglich ist (Cortisolverlaufstendenz 0). Der Hengst<br />
mit gleichbleibendem Cortisolverlauf zeigte auch eine optimale kognitive<br />
Stressbewältigung durch den Typ Beherrscher an. Die fünf Pferde, welche in beiden<br />
Wochen beim Kompensierverhalten geblieben sind, hatten auch alle eine negative<br />
Cortisolverlauftendenz. Dadurch bestätigte sich, dass sie in der ersten, wie auch in<br />
der zweiten Testwoche überlastet waren.