"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)
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LITERATUR 13<br />
auch als Neurotransmitter im Gehirn vorkommen. In seiner Funktion als<br />
Neurotransmitter im Gehirn tritt Noradrenalin allerdings nicht über die Blut-Hirn-<br />
Schranke in die Peripherie über.<br />
Die Catecholamine wirken auf den Organismus ergotrop, das heißt sie versetzen ihn<br />
in erhöhte Alarmbereitschaft und stellen Energie für eine erhöhte Aktivität zur<br />
Verfügung. Im Verhalten äußert sich diese Veränderung in einer „Fight or Flight“-<br />
Reaktion. Die Blutversorgung von Haut, Darm und Niere wird zugunsten von Herz,<br />
Lunge und Skelettmuskulatur verringert. Das Atemzentrum wird stimuliert, so dass<br />
die Atemtiefe steigt. Die Aktivität der glatten Muskulatur wird herabgesetzt, das<br />
bedeutet die Magen-Darm-Peristaltik ist gedrosselt.<br />
Noradrenalin und Adrenalin wirken über α- und β-Rezeptoren. Noradrenalin hat dabei<br />
eine höhere Affinität zu α-Rezeptoren, Adrenalin zu β-Rezeptoren. Noradrenalin<br />
bewirkt über α1-Rezeptoren eine Vasokonstriktion in Haut, Darm und Niere, wodurch<br />
der Blutdruck steigt. Über α2-Rezeptoren wird die Acetylcholinfreisetzung gehemmt.<br />
Dies bedingt eine intestinale Relaxation. Adrenalin wirkt spezifisch über β1-<br />
Rezeptoren positiv chronotrop und positiv inotrop (Schlagfrequenz und<br />
Kontraktionskraft steigernd am Herz). Durch die Bindung an β2-Rezeptoren bewirkt<br />
Adrenalin eine Vasodilatation im Muskel, wie auch eine Bronchodilatation. Durch<br />
Lipolyse und Glykogenolyse wird der oxidative Stoffwechsel gesteigert und somit<br />
mehr Energie zur Verfügung gestellt (V. ENGELHARDT U. BREVES 2000).<br />
Die neurohormonelle Aktivierung sowohl der HPA-Achse als auch der<br />
Catecholaminsekretion ist Stressor-spezifisch (MASON 1974, NATELSON ET AL. 1981,<br />
SEGGIE U. BROWN 1982, GOLDSTEIN ET AL. 1983).<br />
2.2.4 Einteilung in Reaktionstypen<br />
Die Stressreaktion auf ein und denselben Stressor kann zwischen verschiedenen<br />
Individuen unterschiedlich ausfallen (MOBERG 2000). Nach KOOLHAAS ET AL. (1999)<br />
gibt es in einer Population je nach Selektionsdruck unterschiedliche Variationsgrade<br />
an Stressreaktionsverhalten. Die Extreme spiegeln aber immer wieder zwei<br />
Bewältigungsgruppen wider: die pro-aktive und die re-aktive Stressantwort. Als