"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)

58 TIERE, MATERIAL UND METHODE
(langsames Vorbeigehen am Kopf des Pferdes), um das Pferd zum Mitgehen zu
animieren. Konnte innerhalb von fünf Minuten ein Folgen des Pferdes nicht erreicht
werden, wurde der Test abgebrochen.
In der dritten Situation (nach HENRY ET AL. 2005) sollte das Pferd vor dem Menschen
weichen. Die Testperson ging dazu mit schnellen Schritten, erhobenen Armen und
starrem Blick seitlich auf das Pferd zu. Die Verhaltensreaktion des Pferdes wurde
beobachtet.
In der vierten Testsituation (nach HENRY ET AL. 2005) zur Pferd-Mensch-Beziehung
nahm die Testperson aktiv Kontakt mit dem Pferd auf, um es zu berühren. Das
Berühren erfolgte nach einem festen Schema: Streicheln am Kopf und über den
Hals, Berühren in der Sattel- und Gurtlage und entlang Streichen am Vorderbein bis
zur Fessel. Wenn das Pferd sich der Berührung entzog, wurde mit dem Schema
wieder von vorne angefangen. Der Test war zu Ende, wenn der Hengst sich nach
dem Schema durchgehend berühren ließ, oder wurde nach fünf Minuten
abgebrochen, wenn das Ziel nicht erreicht wurde. Das Berührungsschema wurde in
der zweiten Testwoche dahingehend variiert, dass die Körperseite gewechselt wurde.
Die Testperson sollte sich in allen Situationen möglichst emotionslos und neutral
verhalten, um nicht mit ungewollten Körpersignalen andere Reaktionen der Hengste
zu provozieren.
Die Testperson war in beiden Wochen die gleiche. Sie war einheitlich schwarz
gekleidet und trug eine schwarze Reitkappe.
3.3.8 Ressourcenkontrolle
Um die Frustrationstoleranz zu testen, wurde jedem Pferd 30 Sekunden lang
Kraftfutter (Horse & Pony Vollkorn Pellets, Firma Eggersmann) aus einem Eimer
angeboten und dieser dann wieder entfernt (nach NMELV 2003). Nach einer
Beobachtungszeit von 30 Sekunden, nachdem der Futtereimer weggezogen wurde,
war der Test beendet.
Bevor der Hengst von einem Mitarbeiter der HPA wieder in seine Box geführt wurde,
wurde die Speichelprobe 3 entnommen.