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"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)

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DISKUSSION 119<br />

Gruppe vorherrschen. Diese zeigen eine starke Sympathikusaktivierung, aber<br />

geringe Cortisolreaktion, dafür aber einen starken Noradrenalinanstieg. Würde sich<br />

diese Einteilung in den Vegetativen Stresstypen widerspiegeln, müssten auch<br />

vorwiegend Sympathikotoniker vertreten sein. Sympathikotoniker kamen in der<br />

ersten Woche mit 19,23 % nach den Amphotonikern und Vagotonikern als<br />

drittstärkste Gruppe vor. In der zweiten Woche waren sie mit 26,92 % als<br />

zweitstärkste Gruppe vertreten. Da den Amphotoniker sowohl eine Sympathikus- als<br />

auch Parasympathikusaktivierung auszeichnet, könnten auch in dieser Gruppe dem<br />

pro-aktiven Verhalten entsprechende Tiere vertreten sein.<br />

Da die Cortisolreaktionen individuell stark variierten (Abb. 33), war es sinnvoll, die<br />

Daten als Longitudinalstudie auszuwerten (KOBELT ET AL. 2003). Jedes Tier fungierte<br />

also auch als seine eigene Kontrolle. Die Cortisolanstiege wurden auf den<br />

individuellen Ruhewert vor dem Verhaltenstest bezogen. Entscheidend für den<br />

Cortisolverlauf war deshalb die Höhe des Ruhewertes als Ausgangspunkt (Probe 0).<br />

Es ergab sich die Frage, ob ein Zusammenhang zwischen dem Ausgangscortisolwert<br />

(Probe 0, Ruhe) und dem relativen Maximum bzw. Minimum der Cortisolreaktion<br />

bestand. Es konnte kein statistischer Zusammenhang festgestellt werden. In der<br />

zweiten Woche war allerdings eine Tendenz zu erkennen: Je höher die<br />

Ausgangswerte des Cortisols waren, desto extremer war die individuelle<br />

Cortisolreaktion (relatives Maximum/Minimum). Bei höheren Ausgangswerten war<br />

eine schon vor dem Verhaltenstest erlebte Stresssituation wahrscheinlich die<br />

Ursache der bereits aktivierten HPA-Achse. Diese schon gestressten Pferde<br />

reagierten stärker auf die Stressoren, weil sie schon sensibilisiert waren (LADEWIG<br />

2000).<br />

5.2.3.4 Cortisolverlaufstypen<br />

Nach HARDER (2000) wurden die Einzelverläufe der Cortisolausscheidung anhand<br />

ihrer unterschiedlichen berechneten Trends drei Cortisolverlaufstypen zugeordnet:<br />

dem Typ mit ansteigendem Trend, einem Typ mit gleichbleibenden und einem mit<br />

fallendem Trend. In beiden Versuchswochen dominierten Pferde mit fallendem<br />

Cortisolverlaufstrend (Tab. 10). Das bedeutet, dass die Speichelprobe 0 vor dem<br />

Verhaltenstest höher war als die letzte Probe (Probe 7) nach dem Test. Dies spricht<br />

für eine Gegenregulation der HPA-Achse nach der Aktivierung durch den Stressor.<br />

Durch die Gegenregulation kommt es zuerst zu einer verminderten

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