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"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)

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118 DISKUSSION<br />

erleben sie den Stressor, sobald Erkundungsverhalten gezeigt wird, verarbeiten sie<br />

die Stressreaktion. Für den Vergleich mit den Vegetativen Stresstypen müsste<br />

wahrscheinlich die Fluchtreaktion näher untersucht werden.<br />

Da die chronopsychobiologische Aktivierung durch den Stressor nicht signifikant<br />

gemessen werden konnte (siehe 4.2), ist es ohnehin fraglich, ob die messbaren<br />

Veränderungen groß genug waren, um die Pferde eindeutig in die genannten<br />

Vegetativen Reaktionstypen einteilen zu können. Bezeichnend ist auch, dass der<br />

Mischtyp Amphotoniker am häufigsten auftritt.<br />

Diese Einteilung müsste an einem klarer definierten Stressor mit deutlich messbarer<br />

chronopsychobiologischer Aktivierung erneut überprüft werden.<br />

5.2.3.3 Sensibilität der individuellen Cortisolreaktion<br />

Trotz möglichst standardisierter Versuchsbedingungen waren die Cortisolreaktionen<br />

auf die jeweiligen Stressoren von Pferd zu Pferd sehr unterschiedlich (Abb. 34).<br />

MASON (1974) beschrieb, dass die emotionale Interpretation eines Stressreizes<br />

individuell sehr unterschiedlich sein kann und entscheidend dafür ist, welche<br />

biologische Stressreaktion hervorgerufen wird. Auch KOOLHAAS ET AL. (1999)<br />

bestätigten physiologisch und ethologisch stark variierende Reaktionen auf ein und<br />

denselben Stressor. Diese individuell unterschiedlichen Stressreaktionen können<br />

bestimmten Reaktionsgruppen zugeordnet werden. Die sogenannte pro-aktive<br />

Gruppe zeichnet sich durch eine starke Sympathikusaktivierung und einen deutlichen<br />

Noradrenalinanstieg aus. Dagegen ist bei der re-aktiven Gruppe der Cortisollevel<br />

hoch und der Parasympathikus stark aktiviert (KOOLHAAS ET AL. 1999). Es war zu<br />

erwarten, dass die Hengste auf dieselben Stressoren variierende Cortisolreaktionen<br />

zeigten.<br />

Um die Cortisolverläufe dennoch vergleichen zu können, mussten die Cortisolkurven<br />

auf ein Niveau gebracht werden. Mit der Differenz von erster (Probe 0) und letzter<br />

Speichelprobe (Probe 7) wurde der Trend jeder Kurve berechnet. Anschließend<br />

wurden die Cortisoldaten Trend-korrigiert. D. h. alle Kurven erhielten eine<br />

gleichbleibende Tendenz, um die relativen Cortisolmaxima vergleichen zu können.<br />

Die Verteilung der Sensibilitäten der Cortisolreaktionen ergab eine rechtsschiefe<br />

Kurve. Niedrigere Cortisolsensibilitäten kamen also häufiger vor, als intensive<br />

Cortisolreaktionen. Laut KOOLHAAS ET AL. (1999) müssten dann Tiere der pro-aktiven

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