"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)
"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)
"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
LITERATUR 29<br />
RUSHEN (1986) weist in seinem reflektierenden Übersichtsartikel darauf hin, dass<br />
man mit Corticosteroidmessungen nichts über den Stresslevel aussagen kann. Es ist<br />
lediglich belegt, dass unter anderem durch unangenehme Erlebnisse die<br />
Corticosteroide ansteigen. Man kann eine Stresssituation mit Cortisolmessungen<br />
nachweisen, aber es können keine Aussagen über die Auswirkungen der<br />
Stresssituation (RUSHEN 1991) und über den Grad der Belastung gemacht werden.<br />
2.3.7 Cortisolverlaufstypen und Cortisolreaktionstypen<br />
In einer Studie zur Fluglärmbelastung des Menschen wurden 40 Tage lang<br />
kontinuierlich Cortisolwerte bestimmt. Zur Auswertung des individuellen<br />
Cortisolverlaufs, teilte HARDER (2000) die Probanden in Cortisolverlaufstypen ein.<br />
Den Einzelverläufen der Cortisolausscheidung wurden anhand ihrer<br />
unterschiedlichen Trends (Clusteranalyse, Polynom 2. Grades, Ableitung, Steigung)<br />
drei Cortisolverlaufstypen zugeordnet: Der Typ „Hyperfunktion“ zeigte einen über die<br />
Versuchstage ansteigenden Cortisolverlauf und eine ausgeprägte Wochenrhythmik.<br />
Der Typ „geringe Reaktion“ wies einen gleichbleibenden Cortisolverlauf mit noch<br />
vorhandenem Wochenrhythmus auf. Dieser Typ zeigte somit keine Cortisolreaktion<br />
auf die Fluglärmbelastung. Dagegen zeigte der Typ „Hypofunktion“ einen fallenden<br />
Cortisolverlauf. Der Wochenrhythmus war nicht mehr vorhanden.<br />
GRANDIN (1997) wertete mehrere Studien zusammenfassend aus, in denen<br />
Cortisolspiegel des Rindes bestimmt wurden. Die individuellen Cortisolreaktionen der<br />
Rinder wurden drei Gruppen zugeordnet. Es wurde eine „baseline“-Gruppe mit<br />
Maximalwerten von 0,5 – 9 ng/ml Cortisol definiert. Des Weiteren wurde eine Gruppe<br />
mit Cortisolspiegel von 13 – 63 ng/ml nach Einsperren im Tierbehandlungsgitter und<br />
eine Gruppe mit Extremwerten von über 70 ng/ml Cortisol während ihrer<br />
Stressreaktion beschrieben. Dies entspricht einer Einteilung in<br />
Cortisolreaktionstypen, welche anhand der Cortisolmaximalwerte der individuellen<br />
Reaktion auf einen bestimmten Stressor vorgenommen wird.