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"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)

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16 LITERATUR<br />

verzögert oder fehlt ganz. Er beschreibt die Sympathikotoniker als „Schreier“ und<br />

„Läufer“, das heißt leicht erregbare, nervöse, agile, sehr unbeherrschte und<br />

temperamentvolle Menschen. Sie neigen zu Herzklopfen, Kopfschmerzen und<br />

Bluthochdruck. SCHAEFER UND BLOHMKE (1972) fanden beim Menschen eine<br />

Kopplung zwischen aggressivem Verhalten und Bluthochdruck. Da der<br />

Bluthochdruck sympathisch ausgelöst wird, passt dieser Stresstyp wieder zu dem<br />

von KOOLHAAS ET AL. (1999) beschriebenen pro-aktiven Typ. Menschen vom<br />

Stresstyp Vagotoniker verhalten sich laut VESTER (1978) als „Kollabierte“ und<br />

„Geschockte“. Sie sind äußerlich ruhig, scheinbar ausgeglichen, können Kummer<br />

und Ärger aber nicht bewältigen. Sie neigen zu Magenbeschwerden und niedrigem<br />

Blutdruck. Ein starker Stressreiz kann zum Kollaps/Vagusschock führen.<br />

Diese Klassifizierung ist zur Orientierung gedacht und nicht ausschließlich. Wörtlich<br />

schreibt VESTER (1978): „Die Einteilung in Sympathikotoniker und Vagotoniker ist<br />

selbstverständlich nicht strikt zu nehmen, sondern immer nur als vorherrschende<br />

Tendenz. Auch ein Vagotoniker kann gelegentlich sympathikotonisch reagieren und<br />

umgekehrt – je nach den Bedingungen in seiner Umwelt oder in einer<br />

entsprechenden Lebensphase“.<br />

Für eine differenziertere Beurteilung des Stressverhaltens der Menschen, die in ihren<br />

Reaktionen nicht eindeutig den zwei Typen zuzuordnen sind, definiert VESTER (1978)<br />

zwei weitere Stresstypen: den „Amphotoniker“ und den „Indifferenten Typ“. Der<br />

Amphotoniker zeigt sowohl eine Sympathikus- als auch eine<br />

Parasympathikusaktivierung. Das vegetative Gleichgewicht wird nicht verschoben,<br />

da beide Reaktionen sich die Waage halten. Der Indifferente Typ hingegen weist<br />

keine Reaktion im vegetativen Nervensystem auf Grund eines Stressreizes auf. Er<br />

reagiert weder mit einer Aktivierung des Sympathikus, noch des Parasympathikus.<br />

Mit den insgesamt vier Stresstypen (Sympathikotoniker, Amphotoniker, Indifferenter<br />

Typ, Vagotoniker) nimmt VESTER (1978) eine genauere Einteilung vor, als KOOLHAAS<br />

ET AL (1999). Die von KOOLHAAS ET AL. (1999) beschriebenen Typen (pro-aktiv und re-<br />

aktiv) stimmen aber mit den beiden Extremtypen (Sympathikotoniker und<br />

Vagotoniker) von VESTER (1978) überein.

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