"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)
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LITERATUR 39<br />
Stressnichtbewältiger beschreibt den „ängstlichen Typ“ und der Kompensierer<br />
entspricht am ehesten dem „Typ mit Selbstbeherrschung“.<br />
ROSENKRANZ (1999, 2001) überprüfte den Zusammenhang von Prüfungsleistungen<br />
und psychophysiologischer Regulation an Auszubildenden im Fach Krankenpflege.<br />
Er ordnete die Prüflinge ebenfalls durch einen SDT anhand ihrer Stressreaktion den<br />
von BALZER UND HECHT (1996) definierten vier Stressregulationstypen zu. Er fand<br />
eine ähnliche prozentuale Verteilung wie BALZER UND HECHT (1996). Der<br />
Stressnichtbewältiger wurde hier allerdings Stressdysregulierer (DR) genannt: BH:<br />
34,2 %, BW: 22,8 %, KP: 36,6 % und DR: 16,4 %. ROSENKRANZ (1999) konnte<br />
außerdem einen Zusammenhang zwischen Leistung und Stressregulationstyp<br />
nachweisen. Es besteht ein Leistungsgefälle vom Beherrscher über den Bewältiger<br />
und den Kompensierer zum Dysregulierer. Mit abnehmender Fähigkeit im<br />
Stressumgang verschlechtert sich auch die Leistung. Es konnte allerdings kein<br />
direkter Zusammenhang zwischen Verhalten (Ängstlichkeitstypen und<br />
Stressentspannungsverhalten) und dem jeweiligen Stressregulationstyp aufgezeigt<br />
werden.<br />
HEIDIG (2007) führte durch einen Stresssensibilitätstest am Rind subjektive<br />
Verhaltensbeobachtungen durch. Anhand dieser teilte sie die Rinder in sieben<br />
Verhaltensklassen (entspannt, interessiert, ängstlich, demütig, erstarrt, panisch und<br />
aggressiv) ein, welche sie dann mit den chronobiologischen Messungen verglich.<br />
Eine relativ ausgeglichene Regulation trat im Zusammenhang mit den<br />
Verhaltensklassen „panisch“ und „aggressiv“ auf. Schlechte Regulationszustände<br />
(starre Regulation, Dysregulation) traten bei der Gruppe „erstarrt“ auf. HEIDIG (2007)<br />
erklärte diesen Zusammenhang folgendermaßen: „Tiere, die durch aggressive oder<br />
panische Abwehrbewegungen den Eindruck machen, stark gestresst zu sein, sind in<br />
Wirklichkeit nerval am geringsten belastet. Erstarrungszustände oder<br />
Verhaltenshemmungen sind häufig ein Anzeichen für Überforderung, resultierend<br />
aus der fehlenden Möglichkeit, Belastungen über Verhalten zu kompensieren<br />
(SAMBRAUS 1978).“