"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)
"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)
"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
LITERATUR 27<br />
individuelle Unterschiede im Bezug auf Basal- und Maximalwerte der<br />
Cortisolmetaboliten im Pferdekot. Auch bei der Untersuchung von<br />
Cortisolmetaboliten im Kot empfehlen sich daher Longitudinalstudien (PALME U.<br />
MÖSTL 2000).<br />
2.3.6 Einfluss von Stress auf den Cortisolspiegel<br />
Neben der tagesrhythmischen, episodischen Ausschüttung von Cortisol kann die<br />
Sekretion auch durch externe oder interne Stressoren ausgelöst werden. Sowohl<br />
physische als auch psychische Stressoren führen zu einer Stimulation der HPA-<br />
Achse. Physische Stressoren sind zum Beispiel Thermoreize, elektrische Stimuli,<br />
körperliche Belastung (JIMENEZ ET AL. 1998) oder auch Schmerz (MERL ET AL. 2000).<br />
Unsicherheit und Angst (GRANDIN 1997) oder Isolation können ebenfalls psychische<br />
Stressoren sein.<br />
GRANDIN (1997) weist auf den unberechenbaren Einfluss psychischer Stressoren in<br />
einer wissenschaftlichen Studie hin. Psychologische Stressreaktionen können<br />
schwer vorausgesagt werden, da diese davon abhängen, wie das Tier die Situation<br />
wahrnimmt, und dies sehr individuell geschieht. Auch KIRSCHBAUM (1991) vermutet<br />
anhand von Studien am Menschen eine enge Verknüpfung emotionaler Verarbeitung<br />
von Reizen mit der Auslösung einer Cortisolreaktion.<br />
SHANAHAN (2003) belegt, dass schon die Erwartung einer kommenden<br />
Stresssituation beim Pferd zu einem Cortisolanstieg führt. Somit muss auch bei einer<br />
Studie mit physischen Stressoren immer mit einer Beteiligung weiterer psychischer<br />
Stressoren, die sich aus der Gesamtsituation ergeben, gerechnet werden.<br />
KIRSCHBAUM UND HELLHAMMER (1994) fanden beim Menschen einen maximalen<br />
Cortisolanstieg im Speichel 20 bis 30 Minuten nach Ende einer körperlichen<br />
Belastung von zehn bis fünfzehn Minuten. LAY ET AL. (1992) untersuchten<br />
Plasmacortisolreaktionen von Milchkühen nach einem Heiß- oder Kaltbrand. Eine<br />
Cortisolreaktion war ab 5,5 Minuten nach dem physischen Stressreiz nachweisbar.<br />
Maximale Cortisolwerte traten 10,5 Minuten nach Belastung auf. SHANAHAN (2003)<br />
führte eine Verladestudie mit Pferden durch. Sie konnte direkt im Anschluss an einen