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"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)

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110 DISKUSSION<br />

Objekt gewonnen, also maximal fünf Minuten nachdem der Flucht auslösende Reiz<br />

gesetzt wurde (Tab. 2). Da der davor liegende Novel-Object-Test deutlich weniger<br />

Stressanzeichen im Verhalten provozierte als der Flucht auslösende Reiz, ist davon<br />

auszugehen, dass die maximalen Cortisolwerte vom Startling-Test Objekt ausgelöst<br />

wurden. Somit ist die Verzögerungszeit zwischen dem Cortisolanstieg im Plasma,<br />

welcher unmittelbar geschieht, und dem Anstieg im Speichel hier maximal fünf<br />

Minuten.<br />

Es ist durchaus möglich, dass die zeitliche Variation der maximalen Cortisolwerte mit<br />

auffällig starken Abweichungen einzelner Pferde zusammenhängt. In der ersten<br />

Woche kommen die stärksten positiven Ausreißer im Rahmen der Speichelprobe 2<br />

vor, in der zweiten Woche dagegen zeigen sich positive Ausreißer vor allem bei der<br />

Probe 1.2 (Abb. 29). Diese Problematik beeiflusst den berechneten Mittelwert,<br />

welche für die Vergleiche zwischen den Wochen herangezogen wurde. Am Verhalten<br />

und anhand der Cortisolmessungen konnte jedoch eindeutig festgestellt werden,<br />

dass die Flucht auslösenden Reize die stärksten Stressreize während des gesamten<br />

Verhaltenstests darstellten.<br />

Zur Überprüfung des Einflusses einer circadianen Rhythmik des Parameters Cortisol<br />

im Speichel wurden die Versuchspferde vier Tageszeitgruppen zugeordnet (Abb. 31):<br />

morgens, vormittags, mittags und nachmittags. Die mittleren Ruhewerte, berechnet<br />

durch den Median, wurden verglichen. Es konnten keine signifikanten Unterschiede<br />

der Cortisolwerte zwischen den einzelnen Zeitgruppen nachgewiesen werden. Für<br />

eine statistische Absicherung war die Stichprobengröße von je sechs bis sieben<br />

Pferden pro Gruppe jedoch zu gering. Außerdem ist nicht auszuschließen, dass Tiere<br />

mit individuell höheren Ausgangswerten zufällig in den Gruppen mittags und<br />

nachmittags vorkamen. Dies würde eine eventuell vorhandene Tagesrhythmik<br />

verdecken.<br />

IRVINE UND ALEXANDER (1994) beschreiben eine circadiane Cortisolrhythmik beim<br />

Pferd. Allerdings scheint diese Tagesrhythmik mit Tageshöchstwerten in den frühen<br />

Morgenstunden und Tagestiefstwerten am späten Nachmittag sehr störanfällig zu<br />

sein. Durch eine Stressantwort auf störende Umweltfaktoren wird eine stärkere<br />

Freisetzung des Glucocorticoid Releasing Factor während der Tagestiefsphase<br />

induziert. Die Tagestiefstwerte des Cortisols sind erhöht, die Maximalwerte bleiben<br />

aber unverändert. Die circadiane Rhythmik ist durch die Cortisolstressantwort

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