"Chronopsychobiologischen Regulationsdiagnostik" (CRD)

LITERATUR 23
Acinizellen in den Speichel (RIAD-FAHMY ET AL. 1983, KIRSCHBAUM U. HELLHAMMER
1994). Deshalb spiegelt die Speichelcortisolkonzentration die freie Hormonfraktion im
Blut wider und ist unabhängig von der Speichelflussrate (HAECKEL 1989). Es
diffundiert immer so viel Cortisol in den Speichel, bis ein osmotisches Gleichgewicht
mit dem Cortisol im Blut hergestellt ist. Beim Menschen sind hohe Korrelationen
zwischen Saliva- und Serumcortisol bereits nachgewiesen (r = 0,71-0,96, n=8)
KIRSCHBAUM U. HELLHAMMER 1994).
Die Korrelation zwischen Plasmacortisol- und Speichelcortisolkonzentration wird von
verschiedenen Wissenschaftlern auch für das Pferd bestätigt. Allerdings
unterscheiden sich die Werte deutlich. VAN DER KOLK ET AL. (2001; n=7, r=0,93, DF=n-
2), LEBELT ET AL. (1996; n=20, r=0,89, DF=n-2), SCHMIDT ET AL. (2009; n=11, r=0,705,
DF=n-2), MOONS ET AL. (2002; n=10, r=0,701, DF=n-2), REIJERKERK ET AL. (2009;
n=35, r=0,518, DF=n-2) und PEETERS ET AL. (2011; n=5, r=0,894) haben signifikante
Korrelationen variierend von rSpearman=0,93 bis 0,701 bzw. 0,518 beim Pferd
herausgefunden. ELSAESSER ET AL. (2001) können nur unter massiver
Stressoreinwirkung eine signifikante Korrelation bestätigen (n=8, r=0,61-0,9, DF=n-
2). PELL und MCGREEVY (1999) fanden bei gesunden Pferden keine Korrelation
zwischen Plasma- und Speichelcortisolkonzentrationen (n=66, rPearson=0,07, DF=n-2),
weil ein hoher Speichelcortisollevel und ein niedriger Plasmaspiegel vorlagen.
Allerdings wurden die Speichelproben zeitlich nach den invasiven Blutproben
genommen, so dass davon auszugehen ist, dass der Stressor Blutentnahme zu den
höheren Speichelcortisolwerten geführt hat.
Plasmacortisolwerte sind deutlich höher als Speichelcortisolkonzentrationen. Nur
15 % des freien Cortisols im Blut diffundiert in den Speichel (QUEYRAS U. CAROSI
2004). Bezüglich der prozentualen Anteile des Speichelcortisols vom totalen
Plasmacortisol beim Pferd variieren die angegebenen Werte in der Literatur.
LEBELT ET AL.(1996) beschreiben einen Anteil von 3-5 %, REIJERKERK ET AL. (2009)
von 1,5 % und VAN DER KOLK ET AL. (2001) nur von 1,2 %.