Katalog 2004 - DOK.fest München
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Indien 2003<br />
DigiBeta, Farbe, 218 Minuten<br />
Regie: Rakesh Sharma<br />
Kamera: Rakesh Sharma,<br />
Tanmay Aggarwal<br />
Ton: Rakesh Sharma<br />
Schnitt: Rakesh Sharma,<br />
Jabeen Merchant<br />
Produzent: Rakesh Sharma<br />
PO Box 12023, Azad Nagar post office<br />
IND-400053 Bombay, Tel. 91 98 203 431 03<br />
actindia@vsnl.com<br />
Verleih: Freunde der deutschen<br />
Kinemathek, Potsdamer Str. 2,<br />
D-10785 Berlin<br />
Tel. 49 30 269 55 150, Fax -111<br />
Uraufführung: 21.01.<strong>2004</strong>,<br />
World Social Forum, Bombay<br />
Preise: NETPAC (Network for the<br />
Promotion of Asian Cinema) und<br />
Wolfgang-Staudte-Preis, Berlinale <strong>2004</strong>,<br />
Silver Award (Humanitarian Award for<br />
Documentaries), Hong Kong <strong>2004</strong><br />
Final Solution<br />
Studie über die Politik des Hasses zwischen Moslems und Hindus.<br />
Am 27. Februar 2002 kamen im westindischen Bundesstaat Gujarat<br />
in Godhra 59 Hindus bei einem Brandanschlag auf einen Zug um.<br />
Sie waren auf der Rückreise von der Grundsteinlegung für einen<br />
Hindu-Tempel, zu der tausende Gläubige trotz offiziellem Verbot<br />
gepilgert waren. Der Tempel sollte an Stelle der 1992 von Hindus<br />
zerstörten Babri-Masjid-Moschee in Ayodhaya errichtet werden,<br />
die hier die Geburtsstätte des Gottes Ram vermuten. In den Tagen<br />
nach dem Brandanschlag kam es in Gujarat zu grausamsten Ausschreitungen<br />
gegen die muslimische Minderheit. Über 2000 Muslime<br />
wurden umgebracht, Hunderte von Frauen vergewaltigt und<br />
über 200.000 Familien vertrieben. Die Gewaltaktionen wurden von<br />
der Hindu-Rechten als verständliche Wut des Volkes willkommen<br />
geheißen. Der Chef der Indischen Volkspartei BJP, Narendra Modi,<br />
nutzte den »Erfolg von Gujarat« für seine Wahlkampagne und<br />
erzielte im Dezember 2002 die absolute Mehrheit.<br />
Von Februar 2002 bis Juli 2003 hielt sich Rakesh Sharma in Gujarat<br />
auf. Aus hundertsechzig Stunden Filmmaterial erstellte er einen<br />
vierteiligen Dokumentarfilm, in dem muslimische Frauen, Angehörige<br />
der Opfer von Godhra, Hindu- und Moslem-Vertreter zu Wort<br />
kommen. Im Detail analysiert der Film die von dumpfem Hass<br />
geprägte Kampagne, mit der die Hindu-Gemeinschaft versuchte,<br />
die Muslime unter Druck zu setzen und zu isolieren.<br />
On February 27 in 2002 in the West Indian state of Gujarat, a train<br />
carrying a group of Pilgrims was attacked. 59 Hindus burnt to<br />
death that day. Set in Gujarat between February 2002 and July<br />
2003, the film examines the aftermath of the deadly violence that<br />
followed the attack. In reaction to that incident, some 2,000 Muslims<br />
were brutally murdered, hundreds of women raped, and more<br />
than 200,000 driven from their homes. During a campaign, the<br />
Hindu nationalist Party BJP called the genocide the success of<br />
Gujarat. They achieved the absolute majority in the following elections.<br />
Final Solution gives a thorough and convincing analysis of<br />
the political use of religious hate. In interviews, it deals with the<br />
trauma caused to the more than four million Muslims living in<br />
Gujarat. The many different voices present a complex image of the<br />
horrible events.<br />
Final Solution is a winning argument against hate and violence:<br />
“Those who cannot remember the past are condemned to repeat<br />
it.” George Santayana<br />
Bio-Filmographie RAKESH SHARMA, geb. 1964, begann seine<br />
Film- und Fernsehkarriere 1986 als Regieassistent für Discovery of<br />
India. Beteiligt an der Gründung von drei privaten indischen Fernsehsendern.<br />
Auftragsarbeiten als Regisseur und Produzent für<br />
verschiedene Fernsehanstalten. Heute freier Regisseur.<br />
Filme 1990 Ringmasters, 1991 Democracy in Crisis?, 2002 Aftershocks<br />
– The Rough Guide to Democracy (<strong>DOK</strong>.Fest 2002), 2003<br />
Final Solution<br />
Spieldaten<br />
Fr 14.05. 17.00 Filmmuseum<br />
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