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Katalog 2004 - DOK.fest München

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Deutschland 2003<br />

DigiBeta, Farbe, 85 Minuten<br />

Regie: Ullrich Kasten<br />

Buch: Ullrich Kasten, Jens-Fietje Dwars<br />

Kamera: Andreas Bergmann<br />

Ton: Jürgen Meinel<br />

Schnitt: Katrin Ewald<br />

Gefördert von: RBB, SWR, DRS<br />

Erstausstrahlung: 17.10.2003, RBB<br />

Kinouraufführung: 17.03.<strong>2004</strong>, Berlin<br />

Preise: Kultur-Sonderpreis<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Der Unzugehörige. Peter<br />

Weiss – Leben in Gegensätzen<br />

Fluchtpunkte, Ortswechsel, Schreiben. Peter Weiss (1916-1982)<br />

fühlte sich lebenslang als Außenseiter – wie die Figuren seiner<br />

Werke: Marat/Sade, Trotzki, Hölderlin, Kafka. Als Kind eines jüdischen<br />

Textilfabrikanten und einer Schweizerin emigrierte er Ende<br />

der 1930er Jahre über England und Böhmen nach Schweden.<br />

Nach dem frühen, schockierenden Tod der Schwester sucht Weiss<br />

inneren Halt in der Kunst. Er malt apokalyptische Bilder, interessiert<br />

sich für Psychoanalyse und Surrealismus. Erst in den 60ern<br />

wird er politisch, ergreift mit Die Ermittlung und Vietnam-Diskurs<br />

Partei. Mit seinem Roman Die Ästhetik des Widerstands umspannt<br />

er noch einmal eine, seine linke Biografie – und kehrt an seine<br />

Anfänge zurück: Wachsein und Traum, Geschichte und individuelles<br />

Empfinden, Realismus und Vision.<br />

Peter Weiss (1916-1982) has always felt like an outsider, just like<br />

the characters about which he wrote: Marat and Sade, Trotzki,<br />

Hölderlin, Kafka. In early childhood in Bremen and Berlin, he is<br />

already considered a “foreigner“ at school, being the son of a<br />

Jewish Hungarian and a Swiss. In the 1930’s he then emigrates<br />

with his parents to Sweden and definitely loses any sense of a<br />

“homeland“. He feels foreign within his own family which he<br />

defines as an empty place without any feelings. His only support is<br />

his six year-old sister. Shocked by her sudden death, the 18 yearold<br />

Weiss tries to transcend his pain through the arts. He starts<br />

painting apocalyptic pictures; Influenced by Hermann Hesse,<br />

Kafka, and, in particular, psychoanalysis and surrealism. It is not<br />

until the 1960’s that he becomes political, using his literary work as<br />

a forum for the liberation movements in the third world. But he<br />

soon realises that this politicisation of his work reduces its literary<br />

qualities and he returns to his early preoccupations: the relationships<br />

between dreams and being awake, History and individual<br />

feelings, realism and vision.<br />

Bio-Filmographie ULLRICH KASTEN geb. 1938 in Berlin. Von 1962-<br />

1991 Regisseur und Autor beim Deutschen Fernsehfunk der DDR.<br />

Seit 1992 Redakteur, Regisseur und Autor beim ORB.<br />

Filme (Auswahl) 1990 Malik – Meine Liebe, 1992 Goebbels - Der<br />

Schirmherr, 1997 Ihre Uhr ist kaputt oder die Zeit selber, 1998<br />

Eigentlich ist nichts geschehen, 1999 Mein Leben ist so sündhaft<br />

lang: Victor Klemperer, 2001 Es geschah im August – der Bau der<br />

Berliner Mauer, 2003 Der Unzugehörige<br />

Spieldaten<br />

Sa 08.05. 14.00 Literaturhaus (LiteraVision)<br />

So 09.05. 13.00 Filmmuseum<br />

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