Katalog 2004 - DOK.fest München
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You will never understand this Das wirst du nie verstehen<br />
Österreich 2003<br />
35 mm, Farbe, 52 Minuten<br />
Regie und Schnitt: Anja Salomonowitz<br />
Kamera: Leena Koppe<br />
Ton: Markus Moll<br />
Musik: Sami Zeciri<br />
Produktion: Filmakademie Wien<br />
Metternichgasse 12, A-1030 Wien<br />
Tel. 43 1 711 552 917<br />
Verleih: Sixpack Film<br />
Neubaugasse 45/13, A-1071 Wien<br />
Tel. 43 1 526 09-90, Fax -92<br />
http://www.sixpackfilm.com<br />
Uraufführung: 10.05.2003,<br />
Film<strong>fest</strong>ival der Filmakademie Wien<br />
Preise: Publikumspreis Internationales<br />
Studentenfilm<strong>fest</strong>ival Wien<br />
»In meinem Film geht es um drei Frauen, die dem, was in der<br />
Geschichtswissenschaft als Täter- und Opfergeneration bezeichnet<br />
wird, angehören. Mit ihren unterschiedlichen Lebensgeschichten,<br />
unterschiedlichen Erzählungen und Erinnerungen leben<br />
sie alle in einer Familie, in meiner Familie.«<br />
Die Wiener Regisseurin Anja Salomonowitz, Jahrgang 1976, rekonstruiert<br />
Familiengeschichte und versucht dabei individuelle Strategien<br />
des Erinnerns und Verdrängens aufzudecken. Die Frauen,<br />
die im Zentrum ihrer filmischen Spurensuche stehen, haben die<br />
NS-Zeit als Mädchen erlebt, doch sie standen auf verschiedenen<br />
Seiten. Ihre Großtante Hanka hat Auschwitz überlebt. Zu schmerzvoll<br />
ist das Gedenken, zu ungeheuerlich das Erlebte, als dass sie<br />
darüber reden möchte. Großmutter Margit gehört zur schweigenden<br />
Mehrheit, die nichts gewusst haben will und jeder Auseinandersetzung<br />
mit der Vergangenheit beharrlich aus dem Weg geht.<br />
Gertrude, das ehemalige Kindermädchen, erzählt von ihrer Jugend,<br />
in der sie für sozialistische Ideale kämpfte.<br />
Das wirst du nie verstehen – eine Reise in die Familiengeschichte,<br />
die sich nicht aus der »großen« Geschichte herauslösen lässt.<br />
Three women formed the upbringing and life of director Anja<br />
Salomonowitz. All of them were young girls during the Third Reich.<br />
Great Aunt Hanka survived Auschwitz. Her pain and horror at the<br />
memory of the camps is so great, that she is incapable of speaking<br />
about it. Grandmother Margit is a good catholic. Like most, she<br />
belonged to the silent majority and denies any knowledge of the<br />
regimes atrocities. And there is the filmmaker’s former nanny<br />
Gertrude Rogenhofer. She tells the story of her youth, fighting for<br />
her socialist ideals and resisting the system, even if on a small<br />
scale. Salomonowitz rehearses the theme on a personal and an<br />
artistical level, inserting essayistic excursions, and gently stylizing<br />
by keeping all clothing and interiors white. At the end she herself<br />
appears, thereby acknowledging the impossibility of fulfilling<br />
the scope of the film’s theme. She will never understand what it<br />
means to have experienced a concentration camp. Nevertheless,<br />
this ending is temporary: we must try to describe the indescribable.<br />
Bio-Filmographie ANJA SALOMONOWITZ, geb. 1976 in Wien. Studium<br />
der Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte, danach an<br />
der Filmakademie Wien und an der Hochschule für Film und Fernsehen<br />
Konrad Wolf, Potsdam-Babelsberg. Arbeiten als Cutterin<br />
u. Tätigkeiten im Bereich Regieassistenz und Casting, u. a. für<br />
Ulrich Seidl.<br />
Filme 2000 Carmen, 2001 get to attack – Antirassismus Kinospots,<br />
2002 Projektionen eines Filmvorführers in einem Pornokino, 2003<br />
Das wirst du nie verstehen<br />
Spieldaten<br />
So 09.05. 14.00 Rio Filmpalast<br />
Mi 12.05. 21.00 Gasteig VSB<br />
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