Katalog 2004 - DOK.fest München
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Deutschland 2003<br />
DigiBeta, Farbe, 80 Minuten<br />
Buch und Regie: Karin Jurschick<br />
Co-Regie: Anke Schäfer<br />
Kamera: Rainer Komers, Karin Jurschick<br />
Ton: Anke Schäfer, Karin Jurschick<br />
Schnitt: Anke Schäfer, Bettina Böhler<br />
Musik: Karl Atteln<br />
Produzentin: Karin Jurschick<br />
Nordstr.12, D-50733 Köln<br />
Tel./Fax 49 221 870 34 42<br />
Jurschick@aol.com<br />
Redaktion: ZDF / 3sat (Inge Classen)<br />
Uraufführung: 06.11.2003,<br />
Duisburger Filmwoche<br />
Preise: ARTE Dokumentarfilmpreis,<br />
Duisburger Filmwoche 2003,<br />
Adolf Grimme Preis <strong>2004</strong><br />
Die Helfer und die Frauen<br />
»Trafficking«. In Bosnien-Herzegowina und im Kosovo hat sich<br />
eine blühende Schattenwirtschaft entwickelt: Frauen und Mädchen<br />
werden in die erzwungene Prostitution verschleppt. Internationale<br />
Truppen und Hilfsorganisationen – KFOR, SFOR sowie zahlreiche<br />
Unterorganisationen der Vereinten Nationen –, die in der<br />
Region sind, um Demokratie und die Einhaltung der Menschenrechte<br />
durchzusetzen, gehören zur finanzkräftigen Kundschaft<br />
dieses Geschäfts von Männern für Männer. Die unter UN-Führung<br />
operierende Internationale Polizei und die »International Organisation<br />
for Migration« versuchen mit Razzien Verschleppte ausfindig<br />
zu machen, um so den angeschlagenen Ruf der internationalen<br />
Helfer aufzupolieren.<br />
Den Prostituierten ist damit jedoch wenig gedient. Für sie steht am<br />
Ende oft die Abschiebung in ihre Heimat – nach Moldawien, Rumänien<br />
oder die Ukraine, wo die Armut auf sie wartet.<br />
»Die Helfer und die Frauen ist um eine Leerstelle konstruiert. Die<br />
Prostituierten bleiben fast bilderlos, ihre Geschichten tauchen als<br />
Schriftinserts auf. Diese Ellipse imprägniert den Film gegen Sozialkitsch:<br />
Es entzieht die Identifikationsfigur ›Opfer‹ unserem Blick<br />
und lenkt ihn auf eine Struktur. In dieser Struktur sind die verschleppten<br />
Frauen stets Objekte: der Händler, der Kunden, der UN-<br />
Institution.« Stefan Reinecke, taz<br />
In Bosnia and Kosovo a new economy is blooming: the so called<br />
trafficking. Girls and women from Eastern Europe are abducted<br />
and forced into prostitution. International troops and relief organizations<br />
– KFOR, SFOR and some United Nations groups – have a<br />
role in this also: They are faithful and well-paying costumers. The<br />
International Police Force (IPTF) and the International Organisation<br />
for Migration (IOM), operate under UN jurisdiction. They<br />
attempt to find the victims by way of razzias in nightclubs, in order<br />
to polish up the image of the international relief workers.<br />
But the women are hardly helped by these measures. In most<br />
cases, the next step for them is deportation – back into their home<br />
countries Moldavia, Romania or the Ukraine, where nothing but<br />
poverty awaits them.<br />
Bio-Filmographie KARIN JURSCHICK geb. 1959 in Essen. Studium<br />
der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an der Universität<br />
Köln. Mitbegründerin des Internationalen FrauenFilmFestivals<br />
Feminale. Seit 1995 freie Hörfunk- und Fernsehautorin, seit 2000<br />
Filmprojekte in eigener Produktion.<br />
Filme 2000 Danach hätte es schön sein müssen, 2001 Im Spiegel<br />
der Bilder. Die Filmemacherin Birgit Hein, 2003 Die Helfer und die<br />
Frauen<br />
Spieldaten<br />
Mo 10.05. 15.00 Filmmuseum<br />
Mi 12.05. 16.00 Rio Filmpalast<br />
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