Katalog 2004 - DOK.fest München
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Der Preis des Überlebens<br />
Niederlande 2003<br />
DigiBeta, Farbe, 56 Minuten<br />
Buch und Regie: Louis van Gasteren<br />
Kamera: Gregor Meerman<br />
Ton: Jacqueline van Vught<br />
Schnitt: Daphne Rosenthal<br />
Produzent: Louis van Gasteren<br />
Produktion und Weltrechte:<br />
Spectrum Film, Kloveniersburgwal 49<br />
NL-1011 JX Amsterdam<br />
Tel. 31 20 624 19 21, Fax 31 20 625 35 01<br />
4cent.nedjap@wxs.nl<br />
Uraufführung: 26.09.2003,<br />
Film<strong>fest</strong>ival Utrecht<br />
De Prijs van Overleven<br />
Vier Jahre seines Lebens verbrachte er in NS-Konzentrationslagern.<br />
Gefangener seiner Erinnerungen blieb er bis zu seinem Tod<br />
im Oktober 2000.<br />
Vor 35 Jahren porträtierte Louis van Gasteren in Verstehst du jetzt,<br />
warum ich weine? das Schicksal eines ehemaligen KZ-Häftlings,<br />
der am posttraumatischen Stress-Symptom litt. Der Preis des<br />
Überlebens fragt, was aus der Familie dieses Mannes geworden<br />
ist. Anhand erschütternder Aussagen der Witwe und der Kinder<br />
entsteht das Bild eines vergifteten Elternhauses, in dem das<br />
Lagerleben das alles beherrschende Thema war – beim Abendessen,<br />
wenn Besuch kam, bei den zahlreichen Gedenkveranstaltungen,<br />
zu denen der Vater begleitet werden musste. Jedes Erlebnis<br />
der Kinder, jede Kleinigkeit wurde mit Zuständen im Lager verglichen.<br />
Tochter Rudi, die ihren Namen in Gedenken an den Mitgefangenen<br />
Rudolf Larsch erhielt, erinnert sich: »Ich war Expertin für<br />
Zyklon B, ich war Modellgefangene.« So sehr identifizieren sich<br />
Ehefrau und Kinder mit der Leidensgeschichte des ehemaligen KZ-<br />
Häftlings, dass sie Albträume vom Lager haben, in dem sie selbst<br />
nie als Insassen waren. Die Last der Vergangenheit wiegt so<br />
schwer, dass die Tochter und der ältere Sohn den Kontakt zur<br />
Familie einstellen. Sohn Reinier lebt bewusst in kinderloser Ehe –<br />
aus Angst, dass auch er die Unfähigkeit, das Lager zu vergessen,<br />
an den eigenen Nachwuchs weitergeben könnte.<br />
35 years ago Luis von Gasteren made a film called Do you understand<br />
now why I’m crying?, about the life of a man who had survived<br />
the Nazi concentration camps. He had spent four years in<br />
different camps and remained locked within the horror of his memories<br />
until his death. The Price Of Survival is the story of his family.<br />
His wife and children relate scenes from their home, painting the<br />
chilling portrait of a poisoned household where the camps dominated<br />
all conversation. Anything the children ever experienced,<br />
every little thing was compared to events in the camps. “The traitor<br />
never sleeps” and “Trust nobody” were the only directions<br />
they got from their father – and were never able to put away. This<br />
film captures the way one man’s traumas can infect everyone<br />
around him in the most extreme measure.<br />
Bio-Filmographie LOUIS VAN GASTEREN, geb. 1922 in Amsterdam.<br />
Ausbildung zum Tontechniker in den Epernay Studios in Paris. Seit<br />
1952 produzierte und realisierte er mehr als achtzig Filme und<br />
Fernsehreportagen. Louis van Gasteren war Gastprofessor u. a. an<br />
der Amsterdam Art School, dem Carpenter Centre for Visual Arts<br />
(Harvard) und der UCLA.<br />
Filme (Auswahl) 1952 Brown Gold, 1953 Accra, Harbour Without<br />
Cranes, 1960 New Village on New Land, 1964 Jazz and Poetry, 1967<br />
Do you get it series No. 1-9, 1969 Do you understand now why I’m<br />
crying?, 1970 Waterwalk, 1975 Corbeddu, 1979 Open the Grave,<br />
1980 Hans’ Life Before Death, 1980 All Rebels, 1997 Beyond Words,<br />
2002 In Japanese Rapids, 2003 De Prijs van Overleven<br />
Spieldaten<br />
Sa 08.05. 18.00 Gasteig VSB<br />
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