Katalog 2004 - DOK.fest München
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Blood Engagement<br />
Israel <strong>2004</strong><br />
Beta SP, Farbe, 94 Minuten<br />
Buch und Regie: Ada Ushpiz<br />
Kamera: Danor Glazer<br />
Schnitt: Ron Goldman<br />
Musik: Avner Kaner<br />
Produzent: Shula Spiegel<br />
Produktion und Weltrechte:<br />
Ruth Diskin Ltd.<br />
8, Tverya St., IL-94543 Jerusalem<br />
Tel. 97 226 22 20 86, Fax 97 226 25 60 47<br />
ruthdis@netvision.net.il<br />
http://www.ruthfilms.com<br />
Gefördert von: The New Israeli<br />
Foundation for Cinema & Television,<br />
Noga Communications, Israel’s<br />
Documentary Channel<br />
Uraufführung: März <strong>2004</strong>, Tel Aviv<br />
Preise: Special Mention, DocAviv,<br />
Tel Aviv <strong>2004</strong><br />
Eirusei Hadamim<br />
Culture clash. In den vergangenen zwanzig Jahren kamen mehr<br />
als 80.000 äthiopische Juden in das Gelobte Land Israel. Archaisch-patriarchalische<br />
Traditionen trafen auf eine moderne Gesellschaft.<br />
Heute sind etwa 80 Äthiopier in israelischen Gefängnissen<br />
inhaftiert, Amsalu Tesema ist einer von ihnen. Sein Urteil lautet<br />
»lebenslänglich« – wegen Mordes an seiner Freundin. Die Tat und<br />
Amsalus Geschichte entsprechen der Statistik: ein Großteil der<br />
Verbrechen, die äthiopische Männer in Israel begehen, sind<br />
Gewaltverbrechen gegen Frauen.<br />
Enttäuschte Hoffnungen: Arbeitslosigkeit, Armut und Ausgrenzung<br />
in der neuen Heimat. Entfremdung innerhalb der Verwandtschaft,<br />
Isolation und Machtverlust – all das ist schwer zu ertragen für<br />
einen Mann, der es gewohnt war, das unangefochtene Oberhaupt<br />
seiner Familie zu sein. Der Zusammenbruch des gewohnten Weltbilds,<br />
der Verlust von Autorität und Orientierung werden zum<br />
Nährboden für Bitterkeit, Selbsthass und häusliche Gewalt. Und<br />
je mehr sich die Frauen dem freieren israelischen Leben öffnen,<br />
desto vehementer kämpfen ihre Männer, Väter und Brüder dagegen<br />
an. Kasai, Amsalus Schwägerin, zählt zu den wenigen, die<br />
den Schritt aus der Familie wagen.<br />
Ein Jahr lang begleitet der Film Täter, Opfer und deren Angehörige<br />
und beobachtet den täglichen Kampf der äthiopischen Immigranten<br />
in einer Gesellschaft, die den eigenen Traditionen wenig Platz<br />
bietet. Ohne Kommentar, behutsam und konzentriert, zeichnet Ada<br />
Ushpiz das Bild einer entwurzelten Gemeinschaft, die sich in der<br />
Fremde mühevoll ein neues Selbstbild schaffen muss.<br />
A violent crime prompts a fascinating time travel from deep Africa<br />
to modern Israel. The facts are simple: Amselo Tasma strangled<br />
his wife Abuna Vessa, a mother of five, to death. This film tries to<br />
reconstruct the events that lead to the conspiracy to kill.<br />
We trace the lives of Ethiopian women, learning of their hopes,<br />
frustrations and daily struggles. Blood Engagement explores their<br />
fate in Israel: The total estrangement from the country they are living<br />
in; the clash with a society that is not sympathetic to their traditions,<br />
yet offers nothing as a substitute.<br />
Bio-Filmographie ADA USHPIZ studierte Philosophie und Literatur<br />
an der Universität von Tel Aviv. Abschluss 1970. Bis 1974 Regiestudium<br />
an der London Film School. Studium der Geschichte bis 1988.<br />
Von 1969-99 Journalistin für die Tageszeitung »Haa’retz«.<br />
Filme (Auswahl) 1976 Laila Shlawit, 1978 White Bridge, 1980 Four<br />
Stories, 1986 Not as Sheep to the Slaughter, 2001 Asurot (Dok.Fest<br />
2002), 2003 Eirusei Hadamim<br />
Spieldaten<br />
Sa 08.05. 17.00 Filmmuseum<br />
Do 13.05. 22.00 Gasteig VSB<br />
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