Ausgabe 05/2022

ImFokus
Kooperation
auf der Baustelle
Allianzverträge. Allianzverträge werden als Gamechanger für eine erfolgreichere Baustellenabwicklung
gehandelt. Drei Profis diskutierten beim Round Table über Erfahrungen, warum nicht jedes Projekt dafür
geeignet ist und warum es kompetente Bauherren braucht.
Autor: Lisa Grüner
M
iteinander statt gegeneinander,
Problemlösung statt Schuldzuweisung:
Nach wie vor
werden für die Errichtung von
Bauwerken die klassischen Vertragstypen wie
der Einheitspreisvertrag oder Pauschalpreisvertrag
nach der ÖNORM B2110, ÖNORM B2118 oder
dem ABGB herangezogen. Die Zeit für diese
Verträge läuft immer mehr ab, da diese störanfällig
sind. Die Parteien müssen zum Zeitpunkt
der Auftragserteilung einen fixen Preis nennen,
was sich aufgrund sich ständig ändernder Bau-
preise immer schwieriger gestaltet. Auch sind
zu diesem Zeitpunkt oft Risiken oder Probleme,
die während der Bauvertragsabwicklung entstehen,
nicht bekannt. Der Allianzvertrag holt
Auftraggeber und Auftragnehmer in ein Boot:
Es soll eine gemeinsame Interessenlage nach
dem Grundsatz „Best for Project“ geschaffen
werden. Also ein Bündnis, ein vertraglich geregeltes
Verhältnis zwischen gleichberechtigten
Partnern auf Augenhöhe, die gemeinsam
für das Projekt arbeiten und gemeinsam am
Erfolg bzw. Misserfolg des Projekts partizipieren.
ImmoFokus lud Rechtsanwalt Stephan Heid
von Heid & Partner, Wolfgang Pacher, Geschäftsführer
von Swietelsky Tunnelbau, und Klaus
Trefoniuk, Geschäftszweigleiter/Prokurist von
Life Cycle Solutions, Apleona FMS, ein, bei einem
Round Table ihre Erfahrungen zum Thema Allianzverträge
zu diskutieren.
Alternative Vertragsmodelle
„Vor Jahrzehnten haben sich in Australien und
im gesamten angloamerikanischen Raum die
Baubeteiligten alternative Vertragsmodelle
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