Ausgabe 05/2022

Wein &
Immobilien
Frisch von der Leber weg
Ein lockeres Gespräch bei einem Weinstreifzug mit
Nadja Hafez und Christian Zehetner, geschäftsführende
Gesellschafter bei ADEQAT.
Neue Marktchancen
Komplexe Bedingungen. Neue Finanzierungsbedingungen, steigende Zinsen, höhere Energiekosten,
der Ukraine-Krieg, der Klimawandel generell und die ESG-Kriterien: Bei gutem Wein erzählen die ADEQAT-
Geschäftsführer Nadja Hafez und Christian Zehetner, wie sie auf Veränderungen reagieren.
Kolumne: Lisa Grüner
M
it einem Weinklassiker aus
dem Hause Pfaffl eröffnen wir
unser Gespräch. Dem Haiden
Grüner Veltliner Weinviertel
DAC 2021 vom Weingut Pfaffl gibt der schwere
Lösboden auf felsigem Untergrund Frucht und
Fülle. Der gebietstypische Wein begrüßt im Duft
mit einem scharfen Pfefferl, das charmant von
Zitrus- und Orangentönen umspielt wird. Seit
fünf Jahren sind Hafez und Zehetner ein starkes
Team und seit Ende letzten Jahres auch neben
Firmengründer Charly Derfler Gesellschafter.
„Als Charly uns gefragt hat, ob wir uns beteiligen
wollen, konnten wir uns das gut vorstellen“, so
Christian Zehetner. Gearbeitet wird mit einem
Teamkonzept. „Wir stellen Projektteams anhand
von Qualifikation und Ressourcen zusammen,
unabhängig, wer das Mandat akquiriert hat. Es
partizipiert auch das ganze Team am Erfolg“, so
Zehetner weiter. Damit soll der Kunde ideal
beraten und betreut werden. „In der Assetklasse
Hotel ist beispielsweise Kollegin Hafez federführend,
weil sie den größten Erfahrungsschatz in
diesem Bereich aufweisen kann.“
Die momentane Marktlage
„Es gibt multiple Herausforderungen, angefangen
von den Finanzierungsbedingungen,
höhere Energiekosten, der Ukraine-Krieg, der
Klimawandel generell, die ESG-Kriterien, die
man implementieren muss“, so Nadja Hafez.
„Das alles zusammen hat bei vielen Investoren
zu einem Strategiewechsel geführt. Wir
sind unseren Kunden sehr nah, unabhängig
davon, ob das jetzt ein institutioneller Investor,
eine Privatstiftung, ein Family Office oder ein
Projektentwickler ist. Wir schauen, dass wir
unsere Kunden auch in Zeiten gut beraten, in
denen sich Rahmenbedingungen ändern.“
„Der Immobilienmarkt wurde in den letzten
Jahren von einer Herausforderung nach der
anderen geprägt“, ergänzt Zehetner. „Die Immobilienbranche
hat sich sehr gut arrangiert
mit den Dingen. Die COVID19-Pandemie war
ein Turbo für viele Dinge, die bereits in den
Kinderschuhen gesteckt sind, aber noch nicht
den Weg in die Praxis gefunden haben – Stichwort
Digitalisierung. Kurzfristig haben wir
geglaubt, dass wir keine Büros mehr brauchen
und Besprechungen nur mehr in Online-Konferenzen
stattfinden, was sich aber relativiert
hat. Home-Office hat sich stärker etabliert,
doch der Wille, sich physisch im Büro zu treffen,
ist ungebrochen. Interaktion im Büro führt
immer zu kreativen, neuen Lösungen, und der
soziale Kontakt zu Kollegen ist ja ohnehin für
uns alle wichtig.“
Das Soziale ist das Stichwort für den nächsten
Wein. Wir schenken einen Hund Grüner Veltliner
Weinviertel DAC Reserve 2021, ebenfalls
aus dem Weingut Pfaffl, ein. Strahlend strohgelb
mit einer deutlichen Pfefferwürze präsentiert
er sich im Glas, eine perfekte Komposition
von Mineralität, Zitrus und Pfeffer.
Geteilte Lager im Hotelbereich
„Umwälzungen, die durch die COVID19-
Pandemie in Gang gesetzt wurden, schwächen
sich jetzt wieder ab“, so Hafez. „Das sieht man
am Hotelmarkt. Wenn bestimmte Rahmenbedingungen
passen, ist es weiter eine beliebte
Assetklasse, auch wenn die Investoren vorsichtiger
und selektiver geworden sind.“ ADEQAT
ist zurzeit aufgrund mehrerer Hotelmandate
mit den europäischen Hotelinvestoren im intensiven
Austausch. „Es hat sich gezeigt, dass
es nach wie vor die klassischen Core-Investoren
gibt, aber viele auch Vehikel mit opportunistischeren
Ansätzen aufgelegt haben und zurzeit
auf der Suche nach bestehenden Assets sind.“
Die Lage wird angespannter
Als nächsten Wein öffnen wir einen Chardonnay
Salz & Tegel 2018 von Gerald Tschida. Der
Wein aus Apetlon wird sofort zum Favoriten
unter den Chardonnays gekürt. Zehetner, der
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