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Ausgabe 05/2022

| Komplexer Markt: Coverinterview mit Astrid Grantner-Fuchs | Zu Tisch mit ... Martina Hirsch & Michael Molnar | Kommentare von unter anderem Klaus Baringer, Otmar Lahordynsky, Frank Brün, Georg Flödl, Anita Körbler, Karina Schunker, Sebastian Beiglböck, Wolfgang Fessl, Martin Prunbauer | Exklusiv im Interview: Bernhard Klein | Der 28. Real Circle: Quartiers- und Statdtent-wicklung | Über den Tellerrand: Der Radiomacher Karl Habsburg | Dompteure der Komplexität | Kooperation auf der Baustelle|

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Die bewegte<br />

ImmoWirtschaft<br />

Regelmäßige Kolumne<br />

über Fakten und Inhalte, die<br />

verändern und prägen.<br />

#33<br />

Sicher ist nur die Unsicherheit<br />

Kommentar: Philipp Kaufmann<br />

Mit meinen Gedanken konfrontiert, überraschte mich seine Antwort<br />

sehr: Er hört seit Beginn des Studiums von Krisen. Oftmals sprechen<br />

Vortragende von der Finanzkrise von 2008, von der Euro-Krise der folgenden<br />

Jahre, und er selbst ist in der Covid-19-Pandemie<br />

ins Studium eingestiegen. Sein Gedanke ist:<br />

Krisen sind doch völlig normal und der Normalzustand<br />

seien somit Krisen.<br />

In meiner dieswöchigen Lehrveranstaltung hat mich ein aufgeweckter<br />

Student gefragt, warum ich bei meinen Ausführungen von einer Krise<br />

spreche. Ich schaute ihn groß an und war mir über die Antwort nicht<br />

sicher. Hat er den Krieg in der Ukraine, in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

von uns in Mitteleuropa, nicht mitbekommen? Was ist mit der Energiekrise?<br />

Warum sind ihm die Teuerungswelle und die damit verbundenen<br />

Probleme entgangen? Vermutlich ist ihm als Student an der FH Campus<br />

noch nicht bewusst, dass es seit Wochen kaum mehr Kredite für Immobilientransaktionen<br />

gibt. Diese Finanzierungskrise kennt er vermutlich<br />

wirklich nicht, aber warum hinterfragt er meine Ausführungen zu den<br />

derzeitigen Krisen?<br />

Krise als Normalzustand<br />

Sein Gedanke überraschte mich und ich war baff.<br />

Im ersten Moment fiel mir hierzu nicht viel ein,<br />

und dies passiert selten. Beim genauen Nachdenken<br />

hat er tatsächlich recht. Und so einfach seine<br />

Wahrnehmung auf den ersten Blick wirkt, so<br />

radikal sind die Schlussfolgerungen daraus: Die<br />

Vernetzung unserer Welt, die Schnelllebigkeit und<br />

die Globalisierung haben uns viel Wohlstand gebracht,<br />

verbreiten aber nicht nur Viren in Wochen<br />

weltweit, sondern auch Krisen beziehungsweise Erschütterungen<br />

werden exportiert und importiert.<br />

Somit werden Krisen in den USA zu unseren, und<br />

asiatische „Verwerfungen“, beispielsweise im Immobiliensektor, beeinflussen<br />

das Investorenverhalten weltweit.<br />

Krise als Chance<br />

Wir werden demnach mit Krisen leben müssen. Vielmehr wird es unsere<br />

Herausforderung sein, Krisen als Chance zu sehen und diese aktiv zu<br />

meistern. Als Unternehmer gilt es demnach, noch resilienter zu werden<br />

und sich auch auf das Denkunmögliche vorzubereiten beziehungsweise<br />

schnell bei der jeweiligen Antwort zu sein. Wer hätte schon geglaubt,<br />

dass 2020 ein Virus die Welt lahmlegt? Wir brauchen eine Krisenbeweglichkeit<br />

und wir werden mit laufenden Krisen als Normalzustand planen<br />

müssen. Zeiten ohne Krisen gehören der Vergangenheit an und damit<br />

in die Geschichtsbücher. Das Berufsleben, auf welches sich meine Studenten<br />

vorbereiten, wird von Krisen und deren laufender Bewältigung<br />

geprägt sein. Wer krisenerprobt ist, gehört zu den Gewinnern.<br />

Fotos: Gottfried Poessl, Adobe Stock<br />

68 ImmoFokus

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