25.10.2022 Aufrufe

Ausgabe 05/2022

| Komplexer Markt: Coverinterview mit Astrid Grantner-Fuchs | Zu Tisch mit ... Martina Hirsch & Michael Molnar | Kommentare von unter anderem Klaus Baringer, Otmar Lahordynsky, Frank Brün, Georg Flödl, Anita Körbler, Karina Schunker, Sebastian Beiglböck, Wolfgang Fessl, Martin Prunbauer | Exklusiv im Interview: Bernhard Klein | Der 28. Real Circle: Quartiers- und Statdtent-wicklung | Über den Tellerrand: Der Radiomacher Karl Habsburg | Dompteure der Komplexität | Kooperation auf der Baustelle|

| Komplexer Markt: Coverinterview mit Astrid Grantner-Fuchs | Zu Tisch mit ... Martina Hirsch & Michael Molnar | Kommentare von unter anderem Klaus Baringer, Otmar Lahordynsky, Frank Brün, Georg Flödl, Anita Körbler, Karina Schunker, Sebastian Beiglböck, Wolfgang Fessl, Martin Prunbauer | Exklusiv im Interview: Bernhard Klein | Der 28. Real Circle: Quartiers- und Statdtent-wicklung | Über den Tellerrand: Der Radiomacher Karl Habsburg | Dompteure der Komplexität | Kooperation auf der Baustelle|

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ImmoFokus.Rubrik<br />

Frech<br />

gesagt<br />

„Gegangen, um zu<br />

bleiben.“<br />

„Wann ziehst du denn wieder zurück in deine Heimat?“ Viele „Zuagraste“ in Wien hören diese Frage<br />

ab dem Zeitpunkt ihres Weggangs aus dieser. Wohl vorbeugend einer kompletten Abwanderung – denn, wer<br />

immer wieder geht, bleibt immerhin auf Zeit.<br />

Kolumne: Anita Körbler<br />

I<br />

st es möglich, vermeintliche Abwanderer<br />

zurück in die „verlassene“ Gegend<br />

zu holen? Es gelingt vermutlich dann,<br />

wenn jemand dafür sorgt, dass sie sich<br />

dort auch wohlfühlen. Damit – auch wenn sie<br />

vielleicht nicht für immer bleiben – sie doch<br />

immer wieder gerne kommen.<br />

Die Corona-Pandemie hat uns eindrucksvoll<br />

gezeigt, wie sehr Menschen Freifläche benötigen<br />

und die kleine Wohnung in der Stadt<br />

zumindest übergangsweise schnell gegen den<br />

Zweitwohnsitz am Land tauschen wollen. Die<br />

Sehnsucht nach Ruhe und Entschleunigung,<br />

hoher Work-Life-Balance, familienfreundlichen<br />

Arbeitszeiten sowie agilen Arbeitsformen<br />

tragen dazu bei, dass so manches, früher aus<br />

Jobsicht uninteressante, Gebiet wieder in einen<br />

attraktiven Standort verwandelt werden kann.<br />

Zudem kann hier durch Engagement ein erfolgreiches<br />

Zusammenarbeiten von Generationen<br />

unter Berücksichtigung der entsprechend damit<br />

verbundenen Stereotype gefördert werden.<br />

Prozentual gesehen werden neuere Generationen<br />

um die 100 Jahre alt. Mit dieser Lebenserwartung<br />

steigen wohl – im Hinblick auf<br />

unsere Staatskassen – ebenso unsere Jahre der<br />

Erwerbstätigkeit, was wiederum zur Folge hat,<br />

dass auch wir im höheren Alter mit viel jüngeren<br />

Zeitgenossen zusammenarbeiten werden.<br />

Je früher wir uns also an den Gedanken gewöhnen,<br />

dass wir am besten in vielfältigen Teams<br />

funktionieren und auch so agieren, desto länger<br />

bereitet uns unsere Arbeit auch Freude. Eine<br />

gute Mischung aller Generationen erscheint<br />

demnach notwendig. Ergo werden New-Work-<br />

Lösungen auch in außerstädtischen Regionen<br />

wichtiger denn je.<br />

Gerne denke ich dabei an einen lieben Kollegen<br />

aus der Spezialtiefbaubranche zurück, der<br />

leider nicht mehr unter uns weilt – andernfalls<br />

wäre er hier der perfekte Zitatgeber gewesen.<br />

Ich weiß noch, wie ich ihn als Berufsanfängerin<br />

mit meiner wissbegierigen Art und permanenten<br />

Fragerei sicherlich phasenweise wahnsinnig<br />

gemacht habe. Es gab so viel Neues zu<br />

erfahren, so viel Wissen aufzusaugen, und ich<br />

wollte damals schon immer von den Besten lernen.<br />

Absolute Bewunderung für ihn empfand<br />

ich, als es Ende der 1990er-Jahre darum ging,<br />

das gesamte Reporting und diverse Rechnungsbeilagen<br />

(wie zum damaligen Zeitpunkt etwa<br />

Rammsondierungs-Protokolle) in Tabellenkalkulationsprogrammen<br />

darzustellen. Er, als anerkannter<br />

Bauleitungsexperte, hat sich mutig<br />

und neugierig mit der neuen Materie auseinandergesetzt<br />

und hat die damals als innovativ<br />

geltende Maßnahme auch voller Passion sofort<br />

mit seinen jüngeren Mitarbeitern geteilt – nebenbei<br />

bemerkt, nur ein paar Jahre vor seiner<br />

wohlverdienten Pensionierung.<br />

Technologie als standortbasierter<br />

Wachstumsmotor<br />

Ein weiterer Anreiz für die Planung von Zuzug<br />

in eher nicht so dicht besiedelte Regionen<br />

könnte etwa sein, ein gewisses Thema zu repräsentieren<br />

und dafür für viele junge Menschen<br />

attraktiv hinsichtlich Ansiedelung zu werden.<br />

Innovation-Hubs, Förderungen sowie technische<br />

Innovationsideen können Möglichkeiten<br />

bieten, unter Gleichgesinnten neue Bereiche<br />

aufzubauen. Bürosituationen verändern sich<br />

gerade vehement und Digitalisierung lässt sich<br />

mittlerweile vielerorts verwirklichen. Ebenso<br />

kommen zukunftsorientierte Home-Office-<br />

Regelungen und Bestrebungen hin zur Vier-<br />

Tage-Woche diesen Lösungen zugute. Da steht<br />

dem „Halbe/Halbe“-Prinzip in der Aufteilung<br />

hektisch/idyllisch nichts mehr im Wege.<br />

Raus aus der Stadt – Rein ins Auto<br />

In zahlreichen Gegenden steht tatsächlich<br />

immer noch genau eine (!) Buslinie zu einer (!)<br />

Fotos: REMG/trovato GmbH<br />

98 ImmoFokus

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!