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Kunstbulletin Juli/August 2023

Unsere Juli/August Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Doris Salcedo, Franz Hohler, Reena SainiKallat, Reto Müller, uvm.

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NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />

Sala Capauliana<br />

Chur — Anfang Mai konnte sich die Fundaziun<br />

Capauliana ihren lang ersehnten Wunsch erfüllen<br />

und mit der Sala Capauliana ihren eigenen<br />

permanenten Ausstellungsraum eröffnen.<br />

Die Stiftung hat den Zweck, die umfangreiche<br />

Sammlung des inzwischen verstorbenen<br />

Ehepaars Duri und Clara Capaul zu erhalten,<br />

zu erweitern und zu erschliessen. Diese wohl<br />

grösste ehemals private Sammlung Graubündens<br />

umfasst sowohl Kunstwerke (mit Schwerpunkt<br />

auf der Moderne) als auch kulturhistorische<br />

Dokumente und wird deshalb gerne als<br />

Bündner Bildarchiv bezeichnet. Ihre Bestände<br />

sind über einen Online-Katalog einsehbar. In der<br />

Sala Capauliana werden ab jetzt drei kuratierte<br />

Ausstellungen im Jahr Schlaglichter auf die<br />

Sammlung werfen und sie mit zeitgenössischen<br />

Kunstschaffenden, die einen Bezug zu Graubünden<br />

haben, in Beziehung setzen. Die Eröffnungsausstellung<br />

‹[Graubünda]›, kuratiert von Noëmi<br />

Bechtiger, zeigt Highlights aus der Sammlung<br />

mit Werken aus der frühen Neuzeit bis in die<br />

Gegenwart: Angelika Kaufmann ist vertreten,<br />

die Giacometti-Brüder oder Giovanni Segantini<br />

und jüngere Positionen wie Not Vital und Zilla<br />

Leutenegger. Zu finden ist die Sala Capauliana in<br />

der renovierten ehemaligen Strafvollzugsanstalt<br />

Sennhof in der Churer Altstadt.<br />

The Estate<br />

Mesocco — Alle, die im Sommer Richtung<br />

Süden fahren, können sich überlegen, die Route<br />

durchs Misox zu nehmen. Inspiriert von der Lage<br />

in diesem auch als San-Bernardino-Rampe<br />

bekannten Durchgangstal, hat der Künstler<br />

Tobias Kaspar in der Gemeinde Mesocco in<br />

einem ehemaligen Ziegenstall den Kunstraum<br />

The Estate eingerichtet. Er orientiert sich an<br />

der Idee eines «drive thru»-Hofladens: Zu den<br />

Öffnungszeiten können sich die Besucher:innen<br />

in den Raum einchecken, sich mit der vorhandenen<br />

Espressomaschine und von Karl<br />

Holmqvist gestalteten Tassen einen Kaffee<br />

brauen, auf den Holzträmeln Platz nehmen<br />

und ein Kunstwerk betrachten. Genau eine<br />

Arbeit wird jeweils gezeigt. Den Anfang machte<br />

eine Fotografie aus dem Jahr 1979 von Cindy<br />

Sherman, die eigentlich zur Serie ‹Untitled Film<br />

Stills› gehört, aufgrund eines versehentlich<br />

verwendeten Farb- statt Schwarz-Weiss-Films<br />

offiziell jedoch nicht dazugezählt wird. Das<br />

Augenmerk nicht auf Schlüsselwerke, sondern<br />

auf «fehlerhafte» Momente in der Produktion zu<br />

legen, ist Programm bei der Auswahl der Werke<br />

von international bekannten Namen oder auch<br />

jungen Positionen. Ab Juni wird eine Arbeit von<br />

Samuel Haitz zu sehen sein, danach folgen<br />

Jonathan Monk, Gritli Faulhaber und Josephine<br />

Pryde. Der Name und das aufs Wesentliche<br />

reduzierte Konzept von The Estate lässt über<br />

die verschiedenen Arten von Besitz nachdenken<br />

und die Rolle, die dieser in der zeitgenössischen<br />

Kunstwelt spielt. Nicht zuletzt steht «estate»<br />

natürlich auch für den italienischen Sommer.<br />

‹[Graubünda] – Highlights aus der Fundaziun<br />

Capauliana›, Ausstellungsansicht<br />

Sala Capauliana. Foto: Noëmie Bechtiger<br />

→ [Graubünda], bis 9.9.<br />

↗ capauliana.ch<br />

The Estate, Innenansicht. Foto: Caspar Sessler<br />

↗ google.com/maps (The Estate, Mesocco)<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2023</strong>

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