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Kunstbulletin Juli/August 2023

Unsere Juli/August Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Doris Salcedo, Franz Hohler, Reena SainiKallat, Reto Müller, uvm.

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Aufruf zu Joseph von Moos<br />

Zürich — Das Schaffen und Wirken des Luzerner<br />

Künstlers Joseph von Moos (1859–1939),<br />

Vater des bekannten Surrealisten Max von<br />

Moos, ist heute nahezu unbekannt. Dies will<br />

eine Gruppe von Forschenden ändern und plant,<br />

sein Werk aufzuarbeiten und in einem Buch<br />

zu erschliessen. Joseph von Moos streifte auf<br />

seinem Weg ins 20. Jahrhundert die verschiedensten<br />

Strömungen, vom Symbolismus über<br />

den Jugendstil bis zum Einfluss Hodlers und<br />

dem Parallelismus. Später wurde er als Direktor<br />

an die Luzerner Kunstgewerbeschule berufen<br />

und beendete seine Künstlerkarriere um 1919.<br />

Für fotografische Neuaufnahmen sucht die<br />

Forschergruppe die Besitzer:innen seiner Ölbilder,<br />

Zeichnungen und Entwürfe. Von grossem<br />

Interesse ist unter anderem das undatierte Bild<br />

‹Knabe mit Schmetterlingen›, das im Jahr 2000<br />

vom aufgelassenen Auktionshaus Fischer in Luzern<br />

angeboten wurde. Weitere gesuchte Bilder<br />

tragen Titel wie ‹Kentaur›, ‹Rast auf der Flucht›,<br />

‹Leidensweg›, ‹Alter Mann›, ‹Verirrte Kinder›,<br />

‹Kinderidyll› oder ‹Heiliger Gesang›. Für eine<br />

Kontaktaufnahme wären sie äusserst dankbar.<br />

Absolute Diskretion wird zugesichert.<br />

Hans-Ulrich Obrist Archiv<br />

Zürich — Hans-Ulrich Obrist scheint sich seit<br />

den 1980er-Jahren ununterbrochen im Gespräch<br />

zu befinden. Die Praxis des umtriebigen<br />

Kurators fusst auf Interaktion und Austausch.<br />

Sein sogenanntes Interview-Projekt ist seit den<br />

1990ern auf über 4000 aufgezeichnete Gespräche<br />

angewachsen. Letztes Jahr eröffnete das<br />

Luma in Arles mit einer Ausstellungsreihe, die<br />

Obrists Archiv, welches das Museum beherbergt,<br />

vorstellt. Während dort mit Etel Adnan<br />

bereits weitererzählt wird, ist nun bei schwarzescafé<br />

im Luma Westbau in Zürich das erste<br />

Kapitel zu Édouard Glissant (1928–2011) zu sehen.<br />

Der aus Martinique stammende Philosoph<br />

und Schriftsteller war für Obrist ein Mentor.<br />

Sein «archipelisches Denken», das verwurzelt<br />

in der Geschichte und Geografie der Antillen<br />

die Vielfalt der Welt fördert, hat sein eigenes<br />

Schaffen nachhaltig geprägt. Bis heute liest er<br />

angeblich täglich eine Viertelstunde in dessen<br />

Schriften. In der Ausstellung lassen acht Stationen<br />

in insgesamt sechs Stunden Videomaterial<br />

von Gesprächen und Lesungen eintauchen. Bücher,<br />

unter anderem solche, die Glissant Obrist<br />

gewidmet hat, zeugen von der Freundschaft.<br />

Ausserdem sind Plakate von zeitgenössischen<br />

Künstler:innen versammelt, die mit dem Gedankengut<br />

von Glissant verbunden sind.<br />

Joseph von Moos · Knabe mit Schmetterlingen,<br />

(Datum unbek.) Öl auf Leinwand, 125 x 85 cm<br />

→ Hinweise an: Marcel Just, juzur@bluewin.ch<br />

oder 079 449 05 77<br />

‹Hans-Ulrich Obrist Archiv, Kapitel 1: Édouard<br />

Glissant›, Ausstellungsansicht Luma Arles,<br />

2021. Foto: Arthur Fouray<br />

→ Löwenbräukunst, schwarzescafé, bis 17.9.<br />

↗ westbau.ch<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 7-8/<strong>2023</strong>

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