Profiwissen Fassade - Raiss
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Weit verbreitet ist Hartschaum z. B. aus Polystyrol 1 . Diese Bauart ist hinreichend<br />
dokumentiert, weshalb sie in diesem Handbuch nur am Rande<br />
erwähnt wird. Vielmehr wird auf die Konstruktionsart der Holzfaserdämmplatten<br />
eingegangen, die eine rasante Entwicklung genommen hat.<br />
Für die Verwendbarkeit eines WDVS ist neben der guten Dämmwirkung<br />
die Vermeidung von Tauwasser ausschlaggebend. Holzfaserdämmplatten<br />
wirken feuchteregulierend. Dieser Werkstoff ist diffusionsoffen. Anfallende<br />
Feuchtigkeit wird aufgenommen, gespeichert und bei<br />
Klimawechsel wieder abgegeben.<br />
1 Anmerkung: Zunehmend wird Polystyrol jedoch als Werkstoff kritisch betrachtet.<br />
Merkmale bei Dämmplatten<br />
Polystyrol Hartschaum<br />
EPS<br />
Mineralfaser<br />
Holzfaserdämmplatten<br />
Rohstoff<br />
Gestein<br />
Nadelholz<br />
Erdöl / Styrol<br />
Bindemittel Kunstharz z. B. PUR-Harz<br />
Hydrophobierung — wasserabweisend Paraffin<br />
Baustoffklasse / Euroklasse<br />
B1 a / E<br />
A1 / A1<br />
B2 b / E<br />
Rohdichte 15 - 30 kg/m³ ca. 75 - 130 kg/m³ 190 ±40 kg/m³<br />
Wärmeleitfähigkeit 0,030 - 0,050 W/mK 0,035 W/mK 0,040 - 0,050 W/mK<br />
Wärmekapazität 1500 J/kgK 840 J/kgK 2100 J/kgK<br />
Wasserdampfdiffusionswiderstand µ-Wert 20 - 100 ~1 3 - 5<br />
Tab. C12.8 Merkmale für die drei typischen Dämmstoffe für Wärmedämm-Verbundsystemen.<br />
a Wird erreicht durch die Verwendung von Flammschutzmittel.<br />
b Hersteller weisen mit Prüfzeugnissen die Baustoffklasse B1 zusammen mit der Putzbeschichtung nach.<br />
Armierungsputz<br />
Besondere Sorgfalt gehört der Ausführung des Armierungsputzes. An<br />
verschiedenen Stellen sind Verstärkungen erforderlich.<br />
Oberputz und Farbgebung<br />
Je nach verwendetem Dämmstoff kommen systemkonforme Putze in<br />
unterschiedlichen Putzstärken zum Einsatz. Die Verbindung zwischen<br />
Armierungs- und Oberputz muss mittels einer Grundierung unterstützt<br />
werden, da normaler Putz ohne diese Verbindungshilfe nicht die physikalisch<br />
bedingten Spannungen des WDVS aufnehmen kann. Bei den Oberputzen<br />
sind vier Systeme zu unterscheiden:<br />
• Mineralputze<br />
• Silikatputze<br />
• Kunstharzputze<br />
• Silikonharzputze<br />
Mineralputze, meist 2-lagig aufgebracht, werden als Dickschichtsysteme<br />
bezeichnet. Silikatputze, Kunstharzputze und Silikonharzputze lassen<br />
sich als Dünnschichtsysteme gut verarbeiten, da sie ein geringes<br />
Schwindverhalten aufweisen und schnell ihre Endfestigkeit erreichen.<br />
Bild: Baumit<br />
Abb. C12.9 Über dem oberen Fensterwinkel wird ein zusätzliches<br />
diagonales Armierungsgewebe eingelegt. Verhindert werden sollen<br />
Risse an den Putzeinschnitten.<br />
Hellbezugswert<br />
30 %<br />
Tab. C12.10<br />
Hellbezugswert<br />
65 %<br />
Hellbezugswert<br />
75 %<br />
Beispiele für Hellbezugswerte bei Putzoberflächen.<br />
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