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Profiwissen Fassade - Raiss

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5. Wärmeschutz<br />

Im „ProfiWissen Holzbau“ [25] werden einige grundsätzliche Informationen<br />

zum Wärmeschutz gegeben. Die <strong>Fassade</strong>nkonstruktion kann unterschiedlich<br />

in den wärmeschützenden Aufbau der Außenwand<br />

einbezogen werden. Die Hauptdämmebene kann in der tragenden Rohbaukonstruktion<br />

integriert werden (Beispiel: Holzrahmenbau) oder auch<br />

von außen in den Unterbau der <strong>Fassade</strong> integriert werden (Beispiele:<br />

WDVS oder VHF im Altbau).<br />

Bei den heutigen Wärmeschutzanforderungen wird im Neubau in den<br />

meisten Fällen eine Kombination gewählt. Die Rohbau- und <strong>Fassade</strong>nkonstruktion<br />

werden wärmeschutztechnisch optimiert.<br />

Die konstruktiven Grenzen bezüglich des Wärmeschutzes werden in<br />

„Unterkonstruktion“ auf Seite 111 dargestellt.<br />

U-Wert Tabellen sind zu finden:<br />

• Tab. A11.1, Seite 9 – Neubau mit versch. Holzfaserdämmplatten<br />

• Tab. B0.4, Seite 57 – Altbau mit VHF<br />

• Tab. B0.5, Seite 57 – Altbau mit WDVS<br />

• Tab. B13.1, Seite 77 – Fertighaussanierung mit VHF<br />

• Tab. B14.1, Seite 81 – Fertighaussanierung mit WDVS<br />

Winddichtheit<br />

In DIN 4108-7 1 wird der Begriff „Winddichtheit“ zumindest in Abgrenzung<br />

zum Begriff „Luftdichtigkeit“ definiert, jedoch hierfür keine technischen<br />

Anforderungen gestellt. Die Winddichtheit gewährleistet, dass eine<br />

Wand- / <strong>Fassade</strong>nkonstruktion oder eine außenseitige Wärmedämmung<br />

nicht mit Außenluft durchströmt bzw. hinterströmt wird. Betroffen sind<br />

insbesondere leichte Faserdämmstoffe.<br />

Die Winddichtheitsschicht wird bei einer hinterlüfteten <strong>Fassade</strong> z. B. von<br />

einer <strong>Fassade</strong>nbahn oder von einer Unterdeckung an der Außenseite<br />

der Wärmedämmung gebildet. Die winddichte Schicht deckt durchlässige<br />

Faserdämmstoffe ab.<br />

<br />

Bei fehlender Winddichtung ist die geringere Dämmwirkung als<br />

Abschlag auf die Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffes zu<br />

berücksichtigen. Eine technische Regel gibt es dazu allerdings<br />

nicht.<br />

1 Titel: „Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden“<br />

Teil 7: „Luftdichtheit von Gebäuden - Anforderungen, Planungs- und<br />

Ausführungsempfehlungen sowie -beispiele“.<br />

6. sommerlicher Hitzeschutz<br />

Der sommerliche Hitzeschutz scheint ein Qualitätsmerkmal, dass dem<br />

winterlichen Wärmeschutz nachsteht. Jedenfalls wird in Beratungsgesprächen<br />

umfassend über den Wärmeschutz gesprochen und dagegen<br />

über den sommerlichen Hitzeschutz nur wenig.<br />

Viele Bauherren wollen bei ihren Neubauten oder auch bei Sanierungsmaßnahmen<br />

möglichst helle Räume und viel Tageslicht. Das ist nachvollziehbar<br />

und gegen üppige Glasflächen ist nichts einzuwenden. Allerdings<br />

ist das Überhitzen der Räume zu verhindern. Die Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) sieht dazu einen Nachweis vor, um den Einsatz von<br />

Kühlenergie zu begrenzen bzw. im Idealfall Klimaanlagen zu vermeiden.<br />

1. Sonnenschutzvorrichtungen für die transluzenten Flächen<br />

(Verglasungen).<br />

2. Optimierung der Baukonstruktion - hier ist allerdings das Dach von<br />

größerer Bedeutung gegenüber der Außenwand. Hinterlüftungen<br />

von <strong>Fassade</strong>nbekleidungen sind sehr wirkungsvoll.<br />

3. Luftdichtheit der Gebäudehülle, um einen Luftaustausch bei großer<br />

Sommerhitze zu reduzieren<br />

Die Überhitzung der Wohn- und Schlaf- und Arbeitsräume wird als sehr<br />

unangenehm wahr genommen. Wie warm darf es in den Räumen werden?<br />

Es gibt zwar keine „zulässige“ Obergrenze für die Raumtemperatur.<br />

Wohl aber gibt es Zielwerte. Diese sind für die Regionen in<br />

Deutschland unterschiedlich 2 :<br />

• 25°C in Region A (sommerkühl)<br />

• 26°C in Region B (gemäßigt)<br />

• 27°C in Region C (sommerheiß)<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, sollten planerisch drei Bedingungen erfüllt<br />

werden. Die folgende Liste ist nach ihrer Bedeutung für den sommerlichen<br />

Hitzeschutz sortiert.<br />

Bild: MOCOPINUS<br />

Abb. C11.21 Bei den Maßnahmen zum sommerlichen Hitzeschutz<br />

stehen die Verschattungen von Glasflächen an erster Stelle.<br />

2 Eine Kartierung enthält die DIN 4108-2.<br />

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