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Profiwissen Fassade - Raiss

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D16. Metall<br />

1. Metallprofile<br />

Hier ist weniger das typische Trapezblech gemeint, als vielmehr horizontal<br />

montierte „Sinuswelle“ (Detailbeispiel siehe Kapitel A11. Abschn. 8.<br />

„Metallprofil“ ab Seite 38). Trapez- oder Wellprofiltafeln unterliegen dann<br />

den besonderen konstruktiven Anforderungen der DIN 18516-1 [14],<br />

wenn sie als Bekleidungselemente auf einer Unterkonstruktion vor einer<br />

statisch tragenden Außenwand angeordnet werden.<br />

Bei der Planung von Metallbekleidungen sind besonders die Oberflächenbehandlung,<br />

der Korrosionsschutz und temperaturbedingte Längenänderungen<br />

zu beachten. Mögliche Werkstoffe sind:<br />

• Stahl, nichtrostend nach allgemeiner bauaufsichlicher Zulassung<br />

• Stahl, feuerverzinkt oder mit Korrosionsschutz<br />

• Aluminiumlegierungen<br />

• Titanzink<br />

• Kupfer<br />

Als Bekleidung ohne besonderen Korrosionsschutznachweis dürfen<br />

nach DIN 18516-1 unter anderem Aluminiumlegierungen DIN EN 1999<br />

und Titanzink (legiertes Zink) nach DIN EN 988 verwendet werden.<br />

Aluminiumoberflächen werden blank, stuccodessiniert oder lackiert<br />

angeboten. Da sich durch die Reaktion mit Sauerstoff auf Aluminiumoberflächen<br />

eine dichte schützende Oxidschicht bildet, können auch<br />

walzblanke Profilbleche eingesetzt werden. Witterungsbedingte Veränderungen<br />

von Farbe, Glanz und Oberflächenrauhigkeit beeinflussen<br />

jedoch den ästhetischen Eindruck. Beschichtete Aluminiumprofile bieten<br />

eine Vielzahl von Farben und Effekten.<br />

Titanzinkoberflächen können (klassisch) walzblank oder „vorbewittert“,<br />

oder auch mit Farbbeschichtungen geliefert werden. Aufgrund der im<br />

<strong>Fassade</strong>nbereich langsamen und z. B. im Bereich von Dachüberständen<br />

auch eher ungleichmäßigen natürlichen Bewitterung, wird die „vorbewitterte“<br />

Oberfläche empfohlen.<br />

Montagehinweise<br />

Für <strong>Fassade</strong>n werden aufgrund des geringen Gewichts und der Korrosionsbeständigkeit<br />

bevorzugt Wellprofiltafeln aus Aluminium eingesetzt.<br />

Diese können horizontal, vertikal oder auch diagonal verlegt werden. Um<br />

ein ansprechendes <strong>Fassade</strong>nbild zu erhalten, sind exakte Verlegepläne<br />

zu erstellen. Die exakte Anordnung der Befestigungsmittel sollte mittels<br />

einer Richtschnur sehr genau kontrolliert werden.<br />

Die Montage erfolgt gegen die Hauptwetterrichtung auf einer mehrteiligen<br />

Unterkonstruktion aus Aluminium oder korrosionsgeschütztem<br />

Stahl. Kleinere Flächen können auch mit einer Holzunterkonstruktion<br />

ausgeführt werden.<br />

Die Ausbildung eines Standardquerstoßes sind sowohl bei vertikaler als<br />

auch horizontaler Verlegung möglich. Bei horizontaler Verlegung bietet<br />

sich die Ausführung der Querstöße mit Lisenen an. Dadurch werden<br />

Kreuzungspunkte mit vierfach übereinanderliegen Blechen vermieden.<br />

Diese Bereiche wären ansonsten auszuklinken.<br />

<br />

Abb. D16.2 Querstoß mit Lisene in T-Form bei horizontal verlegten<br />

Wellprofiltafeln.<br />

Aufgrund der temperaturbedingten Längenänderungen von Aluminiumprofiltafeln<br />

müssen an Lisenen, Fensterleibungen, Türzargen o. ä. bei<br />

der empfohlenen Tafellänge von max. 6 m ein Mindestabstand der Profiltafelenden<br />

von 5 mm zu anderen Konstruktionsteilen vorgesehen werden.<br />

<br />

Bild: VM Building Solutions<br />

Abb. D16.1 <strong>Fassade</strong> mit horizontal verlegter „Sinuswelle“ aus<br />

Titanzink-Legierung mit vorbewitterter Oberfläche.<br />

Abb. D16.3<br />

Ausreichender Abstand der<br />

horizontal verlegten<br />

„Sinuswelle“ zum Torprofil.<br />

Bild: Ing.-Büro Meyer<br />

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