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Profiwissen Fassade - Raiss

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Holzarten für<br />

Bekleidungen<br />

Fichte 4<br />

Weißtanne 4<br />

Kiefer 3 - 4<br />

Lärche 3 - 4<br />

Douglasie 3 - 4<br />

Western<br />

Red Cedar<br />

Dauerhaftigkeitsklasse<br />

a<br />

2<br />

Anmerkungen<br />

geeignet unter Berücksichtigung<br />

des konstruktiven<br />

Holzschutzes, leicht zu<br />

bearbeiten, gut zu beschichten<br />

ähnliche Eigenschaften wie<br />

Fichte, Vorteil: keine<br />

Harzgallen, Nachteil: etwas<br />

höhere Verformung<br />

wird bei <strong>Fassade</strong>n selten<br />

verwendet<br />

gut geeignet, auch ohne<br />

Beschichtung ausreichend<br />

resistent (Kernholz),<br />

oft mit Vergrauungslasur<br />

ähnlich wie Lärche,<br />

Befestigungsschrauben mit<br />

Bohrspitze<br />

sehr gut geeignet, hohe<br />

Dauerhaftigkeit, Montage mit<br />

Verbindungsmitteln aus<br />

Edelstahl, „echtes“ Holz ohne<br />

Beschichtung<br />

Eiche 2 gute Eignung insbesondere bei<br />

unbeschichteten Elementen,<br />

Eingesetzt eher bei<br />

Robinie 1 - 2<br />

historischen Konstruktionen<br />

Tab. D11.2 Holzarten für <strong>Fassade</strong>nkonstruktionen, Eignung und<br />

Besonderheiten (siehe auch Tab. D11.9 auf Seite 148).<br />

a nach DIN EN 350 „Natürliche Dauerhaftigkeit von Vollholz“<br />

Dauerhaftigkeit<br />

DIN 68800 „Holzschutz“ empfiehlt für eine Holzfassade in der<br />

Gebrauchsklasse 3.1 / 3.2 und bei einer erwarteten Gebrauchsdauer bis<br />

30 Jahre und mehr eine Mindest-Dauerhaftigkeit von 3-4.<br />

Unter der „Dauerhaftigkeit“ von <strong>Fassade</strong>n ist meist die Gebrauchs- und<br />

Nutzungsdauer zu verstehen. Wie lange letztendlich eine Holzfassade<br />

hält, hängt von der konstruktiven Ausbildung, der handwerklichen Verarbeitung,<br />

der regelmäßigen Wartung, den vorherrschenden Umgebungsbedingungen<br />

und nicht zuletzt von der natürlichen Dauerhaftigkeit der<br />

verwendeten Holzart ab.<br />

Der Einfluss der Beschichtung auf die Dauerhaftigkeit kann erheblich<br />

sein. So kann eine Fichte mit regelmäßig gewarteter Beschichtung quasi<br />

unbegrenzt dauerhaft sein.<br />

Sortierung<br />

Die meisten Hersteller von <strong>Fassade</strong>nprofilen richten sich bei der Holzsortierung<br />

nach werkseigenen Richtlinien, die über die Vorgaben der<br />

DIN EN 14519 (Seite 145) hinausgehen. Zum Teil werden „exotische“<br />

Profile für die <strong>Fassade</strong>nbekleidung angeboten. Hier sei ein kritischer<br />

Blick empfohlen.<br />

Die VOB/C ATV DIN 18334 gibt im Abschn. 3.8.2 vor: „Außenwandbekleidungen<br />

sind aus mindestens sägerau, besäumten Brettern oder Bohlen<br />

der Güteklasse 2 nach DIN 68365 herzustellen.“<br />

Ebenfalls die Güteklasse 2 wird in der Fachregel 01 [18] in Abschn. 5.1.3<br />

(1) „für Außenwandbekleidungen aus Vollholz“ gefordert (siehe Tab.<br />

D11.3). Die Hersteller von profilierten und beschichteten Außenwandbekleidungen<br />

beziehen sich weniger auf die DIN 68365, sondern vielmehr<br />

auf die Klasse A nach DIN EN 14519 (siehe Tab. D11.5).<br />

Feuchtegehalt<br />

Der Feuchtegehalt einer Außenwandbekleidung aus Vollholz ist von großer<br />

Bedeutung. Je nach Ausführung werden verschiedene Anforderungen<br />

gestellt. In der Nutzungsphase schwankt der Feuchtegehalt<br />

erheblich zwischen ca. 10 % und 25 %. Bei beschichteten Bekleidungen<br />

ist die Wasseraufnahme und Wasserabgabe gedämpft, was durchaus<br />

vorteilhaft ist. Die Fachregeln machen unterschiedliche Vorgaben (siehe<br />

unten). Für die Montage ist ein mittlerer Wert zwischen den oben<br />

genannten Spitzenwerten vorzusehen.<br />

Konstruktiv ist die Verformung aus Schwinden und Quellen in Richtung<br />

der Brettbreite zu berücksichtigen. Bei nicht profilierten Brettern wird in<br />

der VOB/C ATV DIN 18334 in Abschn. 3.8 eine Mindestüberdeckung von<br />

20 mm vorgegeben. Das Schwindmaß beträgt je 10 cm und 10 % Holzfeuchteänderung<br />

3 mm. Somit kann ein Brett von der Breite 150 mm<br />

(17 % Feuchte bei Einbau) zwischen dem Trockenmaß ~ 147 mm (Sommer)<br />

und dem Feuchtmaß 153 mm (Winter) durch die Schwind- und<br />

Quellverformung pendeln.<br />

Abschn. 5.3 „Feuchtegehalt“ der DIN EN 14519 1<br />

„Der Feuchtegehalt der Profilhölzer muss zum Zeitpunkt der Lieferung<br />

ab Fertigungswerk im Bereich zwischen 17 ± 2 % liegen (...). Andere als<br />

in dieser Norm festgelegte Feuchtegehalte für besondere Anwendungsfälle<br />

müssen zwischen den Beteiligten vereinbart werden.<br />

Der Feuchtegehalt wird nach EN 13183-1 /-2 bestimmt.“<br />

Die Fachregel 01 [18] gibt in Abschn. 5.1.3 (2) an:<br />

„Bekleidungen aus Profilbrettern sowie Bekleidungen, für die eine Oberflächenbeschichtung<br />

vorgesehen ist, sind mit einer Holzfeuchte von<br />

15 ± 3 %, Sonstige mit einer maximalen Holzfeuchte von 20 % einzubauen.“<br />

Anmerkung: Der Feuchtegehalt von 17 ± 2 % werden für den Montagezustand<br />

als optimal angesehen. Bei Beschichtungen können andere<br />

Anforderungen bestehen (siehe Herstellerangaben).<br />

1 Titel: „Innen- und Außenbekleidungen aus massivem Nadelholz - Profilholz mit Nut<br />

und Feder“.<br />

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