Profiwissen Fassade - Raiss
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C. Bauphysik und Konstruktion<br />
C11. Schutzfunktionen und Funktionsebenen<br />
1. Witterungsschutz<br />
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Abb. C11.5 Detail für eine vertikale Traglattung bei <strong>Fassade</strong>n mit<br />
offenen Fugen. Die Latte wird mit einem Fugenband abgedeckt<br />
(Überstand je 5 mm, z. B. EPDM aufgeklebt). Lattenbreite mind. 80 mm.<br />
Die Planung einer <strong>Fassade</strong> mit offenen Fugen bedarf höherer Sorgfalt:<br />
• Schutz der Unterkonstruktion (Holzschutz, Korrosion bei Metall)<br />
• Schutz der Dämmung und Tragkonstruktion vor unzuträglicher<br />
Feuchtezunahme<br />
• Schutz von empfindlichem Material vor UV-Strahlung<br />
Die notwendige Höhe des Sockelbereiches kann nicht einheitlich beantwortet<br />
werden. Bei den verschiedenen Bekleidungsarten und noch dazu<br />
bei verschiedenen Herstellern können unterschiedliche Empfehlungen<br />
bestehen. Überwiegend werden zwei Arten von angrenzendem Gelände<br />
unterschieden:<br />
• Beliebiger Geländebelag, auch bei Pflasterungen, die direkt an das<br />
Gebäude angrenzen (Abb. C11.7).<br />
• Angrenzendes Kiesbett nach Abb. C11.8 führt zu einer erheblichen<br />
Reduzierung der Spritzwasserbelastung.<br />
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Den besten Schutz vor Spritzwasser bieten ausladende Vordächer<br />
(Abb. C11.10). Hier spricht man von einem geschützten<br />
Außenraum. In dem Fall kann die Spritzwasserzone weiter reduziert<br />
werden oder sogar entfallen.<br />
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Spritzwasserschutz<br />
Zum Schutz vor Spritzwasser ist ein ausreichender Abstand des unteren<br />
<strong>Fassade</strong>nabschlusses zum Gelände zu berücksichtigen. Im Sockelbereich,<br />
dort wo die Feuchtbeanspruchung groß ist sowie im Erdreich sind<br />
spezielle Dämmstoffe zu verwenden (Perimeterdämmung).<br />
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Reicht der Abstand zur <strong>Fassade</strong> nicht aus, können Schäden aus zu<br />
hoher Feuchtebeanspruchung und Verschmutzung entstehen (Abb.<br />
C11.6):<br />
• Spritzwasser erhöht die Oberflächenfeuchte zusätzlich.<br />
• Verschmutzte <strong>Fassade</strong>n haben eine nochmals erhöhte<br />
Oberflächenfeuchte.<br />
• Eine erhöhte Feuchte kann zu vermehrtem Algen- und/oder Pilzbefall<br />
führen.<br />
• Höheren Oberflächenfeuchten können abhängig vom Werkstoff zu<br />
einem erhöhten Feuchtegehalt im Material selbst führen (Schäden<br />
durch Pilzbefall oder Frostschäden).<br />
Abb. C11.7 Bei beliebigem Gelände sollte im Zuge der Planung von<br />
einer Sockelhöhe von 30 cm ausgegangen werden. Genauere Angaben<br />
macht der <strong>Fassade</strong>nhersteller.<br />
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Bild: Ing.-Büro Meyer<br />
Abb. C11.6 Dieses Bild zeigt einen ausgeprägten Sockelschaden.<br />
Die andauernde Feuchteanreicherung hat sogar zu Abplatzungen<br />
(Frostschäden) geführt.<br />
Abb. C11.8 Eine Reduzierung der Sockelhöhe auf 15 cm ab<br />
Oberkante Gelände ist möglich, wenn ein Kiesbett angeordnet wird<br />
(Körnung 16/32). Üblich ist eine Breite von 30 cm. Auch hier können die<br />
<strong>Fassade</strong>nhersteller abweichende Angaben machen.<br />
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