29.02.2024 Aufrufe

Profiwissen Fassade - Raiss

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

C. Bauphysik und Konstruktion<br />

C14. Fenster / Verschattung<br />

4. Übergänge von der <strong>Fassade</strong> zum Fenster<br />

4. Übergänge von der <strong>Fassade</strong> zum Fenster<br />

Bei der Anschlussausbildung von der <strong>Fassade</strong> zu Fenstern und Außentüren<br />

ist insbesondere die Funktionsebene des Wetterschutzes zu<br />

betrachten. Die äußere Anbindung ist schlagregendicht auszubilden,<br />

damit kein Niederschlagswasser unkontrolliert in die Wandkonstruktion<br />

eindringen kann.<br />

Fensterleibung<br />

Das Leibungsbrett F-L kann erst montiert werden, wenn die Fensterbank<br />

mit den Seitenkappen FB-VHF eingebaut sind. Zum Fenster wird mit<br />

einem Dichtband die Kapillarfeuchte vermieden (siehe Seite 134).<br />

Fenstersturz<br />

Ein Winkel-Lüftungsprofil LP-W deckt die Unterkonstruktion ab. Der Einbau<br />

erfolgt vor der <strong>Fassade</strong>nschalung. Fensterseitig wird der Lüftungsschenkel<br />

durch die Sturzleiste F-L fixiert. Die Befestigung der Sturzleiste<br />

ist etwas problematisch. Eine Möglichkeit ist die Leiste auf die seitlichen<br />

Leibungsbretter aufzulegen (Ausklinkung).<br />

<br />

VHF<br />

Bild: Ing.-Büro Meyer<br />

Das Leibungsbrett zieht<br />

unterseitig Wasser!<br />

Tab. C14.17<br />

WDVS<br />

Eine Silikonfuge ist keine<br />

Dichtung!<br />

Beide Ausführungen sind FALSCH!<br />

VHF<br />

Bild: Mocopinus<br />

Leibungsbrett greift über den<br />

senkrechten Schenkel, 10 mm<br />

Fuge zur Fensterbank.<br />

Tab. C14.18<br />

Bild: Ing.-Büro Meyer<br />

WDVS<br />

Bild: Polythal<br />

Das Endstück greift in das<br />

WDVS ein, die Breite beträgt ca.<br />

18 - 22 mm<br />

Hier sind die Fensterbankendstücke korrekt ausgeführt.<br />

Es ist die „RAL Einbaurichtlinie“ [22] auch für die Fensterbänke zu<br />

beachten.<br />

Fensterbrüstung<br />

Im Brüstungsbereich muss die äußere Fensterbank das ablaufende Niederschlagswasser<br />

sicher ableiten. Dazu gehört zwingend auch der wasserdichte<br />

seitliche Abschluss. Je nach <strong>Fassade</strong>ntyp sind die passenden<br />

Fensterbanksysteme bzw. Endstücke zu wählen.<br />

Fensterbänke<br />

Als Bestandteil der Wetterschutz-Ebene hat die äußere Fensterbank<br />

eine herausragende Funktion. Das ablaufende <strong>Fassade</strong>nwasser muss<br />

sicher abgeleitet werden. Leider wird in der Baupraxis häufig mit ungeeignetem<br />

Material gearbeitet, oder es fehlt an Anschlussmitteln.<br />

• Ergebnis: Wasser hinterläuft die Außenfensterbänke. Viele Schäden<br />

beruhen auf dieser Ursache, dies insbesondere beim WDVS.<br />

• Ursache: Bauherren sind unwissend und/oder wollen sparen. Die<br />

Zuständigkeit für den fachgerechten Fensterbankanschluss ist bei<br />

vielen Bauvorhaben nicht geregelt.<br />

Der Fensterbankeinbau mit Herstellung dichter Anschlüsse zum Fenster<br />

und zur <strong>Fassade</strong> ist aufgrund der komplexen Geometrie und der unterschiedlichen<br />

Werkstoffe anspruchsvoll. Bewährt hat sich die Ausbildung<br />

einer zweiten Dichtungsebene unter der Fensterbank (siehe Seite 134).<br />

Bei Fensterbänken aus Aluminium sind folgende Anforderungen zu<br />

berücksichtigen:<br />

• Neigung 5°<br />

• Überstand 30 - 50 mm als Tropfkante<br />

• Dehnstöße, max. Abstand 3 m, bei dunkleren Farben ist die<br />

Ausdehnung größer und der Abstand ggf. anzupassen.<br />

• Zusätzliche Halterstücke bei Ausladung ab 150 mm<br />

• Unterseitiges Entdröhnungsband, wenn gefordert, Beschichtung<br />

mind. 1/3 der Ausladung über die gesamte Länge<br />

• Anschluss zum Fenster mit Dichtung, bei vorkomprimierten<br />

Dichtbändern in voller Höhe des vertikalen Schenkels.<br />

• Die Anbindung zum Fenster muss gleitfähig sein (z. B. Langloch).<br />

Die Schrauben sind abzudichten.<br />

• Flexible Bordstücke (therm. Dehnung)<br />

• Sind die Bordstücke nicht schlagregendicht, muss mit einer<br />

wannenförmig ausgebildeten Abdichtung unter der Fensterbank eine<br />

zweite wasserführende Ebene hergestellt werden.<br />

Je nach <strong>Fassade</strong>nsystem (VHF oder WDVS) sind die passenden Fensterbänke<br />

mit den entsprechenden Endstücken zu wählen. Bordstücke<br />

mit integriertem Dichtschuh ermöglichen den beidseitigen Dehnungsausgleich<br />

der Fensterbank. Bei temperaturbedingten Längenänderungen<br />

werden Undichtigkeiten und Putzabrisse vermieden.<br />

Fensterbanksysteme sind schlagregendicht, wenn:<br />

• sie einteilig aus gekanteten und verschweißten seitlichen<br />

Abschlüssen ausgeführt werden. Zu beachten ist die Längenänderung<br />

aus thermischer Dehnung. Im Übergang zur Leibung<br />

müssen diese aufgenommen werden können (siehe Tab. C14.19).<br />

• bei aufgesteckten Endstücken der Hersteller für die Dichtigkeit einen<br />

entsprechenden Prüfnachweis vorlegt. Die Einbauvorgaben sind bei<br />

der Ausführung zu beachten.<br />

130

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!