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Profiwissen Fassade - Raiss

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2. Faserzement-Tafeln / -Platten<br />

Faserzement-Tafeln / -Platten werden aus Zement, textilähnlichen<br />

Fasern, Zuschlagstoffen und Wasser hergestellt. Die Fasern dienen der<br />

Stabilisierung und erhöhen die Biegezugfestigkeit des Materials. Mikroskopisch<br />

kleine Luftporen machen das Material frostbeständig. In<br />

DIN EN 12467 1 werden physikalische Anforderungen und Eigenschaften<br />

festgelegt.<br />

Anzahl und Art der Befestigungsmittel ergeben sich aus dem statischen<br />

Nachweis. Produktabhängig werden folgende Befestigungen mit bauaufsichtlicher<br />

Zulassung eingesetzt:<br />

• <strong>Fassade</strong>nschrauben für Holz-UK<br />

• <strong>Fassade</strong>nniete auf Metall-UK<br />

• nicht sichtbare Befestigung mit Hinterschnittdüblen und Agraffen<br />

• nicht sichtbare Befestigung mit Klebesystem<br />

Die Faserzement-Tafeln sind zwängungsfrei zu montieren. Dies wird<br />

dadurch erreicht, dass alle Befestigungslöcher einer Tafel gemäß Herstellerangaben<br />

größer gebohrt werden als der Schaftdurchmesser des<br />

Befestigungsmittels. Bei Alu-Unterkonstruktionen sind je Tafel zwei Festpunkte<br />

mittels Festpunkthülsen auszubilden.<br />

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Bild: Eternit GmbH<br />

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Häufig werden im Herstellungsprozess bereits Farbpigmente beigemischt,<br />

um durchgefärbte Tafeln und Platten zu erhalten. Die körnigen<br />

oder glatten Oberflächen werden entweder matt lasiert (Reinacrylatbeschichtung)<br />

oder deckend farbbeschichtet und mehrfach heißverfilmt.<br />

Bei der Verarbeitung müssen die Schnittkanten bei den meisten Produkten<br />

wieder imprägniert werden, um starke Verfärbungen durch Feuchte<br />

zu verhindern.<br />

Als großformatig gelten Faserzement-Tafeln / -Platten mit einer Fläche<br />

> 0,4 m² und/oder einem Gewicht > 5 kg. Stülpdeckungen können auch<br />

mit großformatigen Plattenstreifen mit werkseitiger Lochung ausgeführt<br />

werden. Für die Verwendung als Außenwandbekleidung ist eine allgemeine<br />

bauaufsichtliche Zulassung erforderlich. Zusätzlich sind unter<br />

anderem folgende Regeln zu beachten:<br />

• DIN 18516-1 „Außenwandbekleidungen, hinterlüftet“<br />

• Fachregel für Außenwandbekleidungen des Dachdeckerhandwerks<br />

• Verarbeitungshinweise der Hersteller<br />

Montagehinweise<br />

<strong>Fassade</strong>nbekleidungen aus großformatigen Faserzement-Platten/-Tafeln<br />

werden mit offenen oder hinterlegten Fugen ausgeführt. In der Regel<br />

werden beliebige Formate und Formen aus den Standardformaten zugeschnitten.<br />

Die Kanten sind nach dem Zuschnitt zu brechen und ggf. zu<br />

imprägnieren. Die Unterkonstruktion besteht entweder aus einer Holzlattung<br />

oder aus Metallprofilen. Bei Tragprofilen aus Metall dürfen Platten<br />

nicht über einen Profilstoß hinweg befestigt werden.<br />

1 Titel: „Faserzement-Tafeln - Produktspezifikation und Prüfverfahren“<br />

Abb. D14.9 Mindestabstände der Befestigungsmittel.<br />

• a1 - Randabstand quer zur Richtung der Tragprofile<br />

( 20 mm bei Holz, 30 mm bei Metall, 160 mm)<br />

• a2 - Randabstand in Richtung der Tragprofile ( 80 mm, 160 mm)<br />

Holzunterkonstruktion<br />

Es sind Traglatten der Festigkeitsklasse C24 (S10) zu verwenden. Zum<br />

Schutz vor Feuchtigkeit sind die Traglatten je nach Herstellervorschrift<br />

mit EPDM-Fugenbändern zu belegen. Das Fugenband sollte beidseitig<br />

jeweils 5 mm überstehen.<br />

Abb. D14.10 Traglatten mit<br />

Mindestdicke d 40 mm.<br />

Mindestbreiten der Traglatten<br />

siehe Tabelle Tab. D14.11.<br />

Schnittführung siehe Abb. D14.9<br />

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Abmessungen<br />

vorgebohrt<br />

nicht<br />

vorgebohrt<br />

1 Randabstand 20 mm 30 mm<br />

2 Lattenbreite Feld 60 mm<br />

3 Lattenbreite Plattenstoß 100 mm 120 mm<br />

Tab. D14.11 Abstände der Befestigungsmittel und Mindestbreiten der<br />

Traglatten.<br />

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